Ein Event mit Zukunft –

Das MIT Sports Entrepreneurship Bootcamp

Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim, die DFL Deutsche Fußball Liga, die WHU – Otto Beisheim School of Management sowie das Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben gemeinsam erfolgreich das weltweit erste MIT Sports Entrepreneurship Bootcamp in Deutschland ausgerichtet.

Bootcamp – das klingt für manchen womöglich nach Drill, auf jeden Fall aber steht es für harte Arbeit. Und zwar auch dann, wenn ausschließlich der Kopf gefragt ist. Experten darin, Menschen aus aller Welt zu fordern und zu fördern, sind die Vertreter des Massachusetts Institute of Technology, einer der weltweit führenden technischen Universitäten, die diese einwöchigen Hochgeschwindigkeits-Lernprogramme mit Schwerpunkt auf Innovation und Unternehmertum seit 2014 organisieren.

Vom 7. bis 13. September 2019 fand in der PreZero Arena der TSG Hoffenheim das erste MIT Bootcamp in Deutschland statt, umgesetzt gemeinsam von der WHU - Otto Beisheim School of Management, dem MIT, der TSG Hoffenheim, der DFL Deutsche Fußball Liga und Sporttotal. Es war zugleich das weltweit erste seiner Art, bei dem der Fokus auf der Sportbranche lag.

Den Beinamen Bootcamp trägt die Veranstaltung vor allem deshalb, weil sie sehr viel Wissen innerhalb von kurzer Zeit vermittelt. Das MIT nennt es „ein Semester Lerninhalte komprimiert in einer Woche“. Jeden Tag mussten die Teilnehmer Aufgaben erfüllen und Ergebnisse bei ihren Coaches abliefern. Das definiterte Ziel der Woche war, eine Geschäftsidee zu entwickeln. Die täglichen Aufgaben drehten sich daher beispielsweise um die Analyse des potenziellen Marktes, oder die Erstellung eins Businessplans. Da die Zeit dafür knapp bemessen war, waren die Tage lang und stressig. Und dass eine Nacht den Teilnehmern weniger Schlaf als üblich erlaubte, war eher Regel als Ausnahme.

Die 70 Studenten, Young Professionals und Unternehmer, die in Sinsheim zusammenkamen, stammen aus 28 Nationen. Das Programm wurde von erfahrenen Dozenten und Coaches des MIT und der WHU umgesetzt, hinzu kamen Gastvorträge. So informierte etwa DFL-Geschäftsführer Christian Seifert über die weltweit einzigartige Strategie der DFL-Gruppe, große Teile der medialen Wertschöpfungskette innerhalb der eigenen Organisation umzusetzen – von der Produktion des Basissignals und der Erstellung von passgenauem Content für Medienpartner über die Erfassung und Aufbereitung von Spieldaten bis zur globalen Vermarktung der Ausstrahlungsrechte. „Bei der DFL sehen wir Innovation als Teil unserer DNA an“, erklärte Seifert: „Dieses MIT Bootcamp passt daher perfekt zu unserer Strategie. All diese klugen Menschen zu treffen, die bereit sind, über den Tellerrand hinauszublicken, war durchaus eine inspirierende Erfahrung.“

Dr. Peter Görlich, Geschäftsführer der TSG Hoffenheim, ermöglichte den Anwesenden Einblicke in die digitale Datenanalyse und den Einsatz von Big Data bei dem Bundesligisten. „Wir wollten als Club neue Perspektiven kennenlernen, deswegen haben wir uns an der Ausrichtung des Bootcamps beteiligt“, sagte Görlich: „Ein umfassendes Engagement im Fußball bedeutet mehr als das Ergebnis auf dem Rasen. Damit wir uns weiterentwickeln können, bedarf es einer wissenschaftlichen Grundlage. Ich habe in den Gesprächen viele Dinge gelernt, die unseren Club auf die nächste Stufe heben können.“ Zu seinen Gesprächspartnern gehörte auch Professor Sascha L. Schmidt, Direktor des Center for Sports and Management an der WHU – Otto Beisheim School of Management, der die Veranstaltung intensiv begleitete und ebenfalls angetan war von der Premiere: „Die Teilnehmer dieses ersten MIT Sports Entrepreneurship Bootcamps sind Pioniere im Bereich des Sportbusiness. Ich bin sicher, dass einige von ihnen eine große Karriere im Sport vor sich haben. Sie alle folgen ihrer Leidenschaft und bringen den richtigen Geist mit, den es braucht, um erfolgreich zu sein.“

Am letzten Tag des Bootcamps folgte eine Abschlusspräsentation, bei der die Teilnehmer in Gruppen jeweils eine von ihnen im Lauf der Woche entwickelte Geschäftsidee vorstellten. Alle erhielten zum Abschluss ein MIT-Zertifikat und Zugang zu einem einmaligen Netzwerk ehemaliger Bootcamper, von denen viele erfolgreich Unternehmen gegründet haben. Das MIT spricht auf seiner Website davon, dass die von früheren Bootcamp-Teilnehmern gegründeten Start-ups mehr als 70 Millionen US-Dollar an Finanzierungsgeldern eingesammelt haben. Keine Frage: Daran möchten die neuesten Absolventen gern anknüpfen.