WHU Allgemein

3 Day Startup Germany – The WHU Founders Bootcamp

Auch Corona tut dem Unternehmergeist der WHU keinen Abbruch

Die WHU – Otto Beisheim School of Management ist in der internationalen Geschäftswelt bekannt für ihre Spezialisierung auf das Unternehmertum. Das wird besonders sichtbar an der Ermunterung aller Studierenden – angefangen bei den neuen Bachelorstudierenden, die bislang kaum Erfahrungen in Unternehmen sammeln konnten, bis hin zu EMBA-Teilnehmenden, die bereits über mindestens acht Jahre Berufserfahrung vorzuweisen haben – ein eigenes florierendes Unternehmen zu gründen. Voraussetzung für das 3 Day Startup Germany – The WHU Founders Bootcamp, das vom 5. bis 7. Februar stattfand, war, dass die angehenden Gründer ihre Geschäftsmodelle und Konzepte bereits im Vorfeld zurechtgelegt hatten. Zur Entwicklung ihrer Ideen wurden ihnen Mentoren des WHU Entrepreneurship Centers und weitere erfolgreiche Gründer zur Seite gestellt.

Zu Beginn der Veranstaltung, die dieses Mal aufgrund der Corona-Pandemie komplett online stattfinden musste, ermutigte Prof. Dr. Dries Faems, Inhaber des Lehrstuhls für Entrepreneurship, Innovation and Technological Transformation an der WHU, die Studierenden „trotz der aktuell schwierigen Begleitumstände, das Unternehmernetzwerk der WHU weiter zu nähren“. In einer kurzen „Speeddating“-Runde stellte sich jedes Team dem Plenum kurz vor. Im Anschluss daran bekamen sie die Chance, ihren jeweiligen Mentor für das Projekt ausführlicher kennenzulernen. Beim WHU Founders Bootcamp wurde keine Zeit verloren und die Teams wurden mit ihren Mentoren in separate Chaträume aufgeteilt, um alles Wesentliche für ihr zukünftiges Unternehmen auszuarbeiten.

Die Studierenden sollten alle ihre Vorannahmen, wie ihre Firma „vermeintlich“ aussehen soll, noch einmal überprüfen und gegebenenfalls über Bord werfen. Dann sollten sie argumentieren, warum gerade ihr Konzept ausschlaggebend für die Industrie sein soll und wie es im Stande wäre, den Status quo zu verschieben. Während der Pitches ihrer Geschäftsmodelle war der Enthusiasmus der Teilnehmer auch vor dem Computer-Bildschirm greifbar, während sie darstellten, was ihre Kernziele sind und welche fundamental wichtigen Komponenten sie entwickelt haben. Die Entwicklung einer innovativen Lernplattform oder einer Jacke, die ein eingebautes Alarmsystem hat, waren nur zwei der Ideen, die die Studierenden der WHU mit Kreativität und Innovationsgeist ausgearbeitet hatten.

Gerrit McGowan, Managing Director des WHU Entrepreneurship Centers, bekräftigte die Studierenden darin, eine Vielzahl von Aspekten bei der Gründung zu berücksichtigen. Dabei sollten sie „ihre Ziele, ihre Leistungsversprechen, die Erfahrungen der Nutzer, das Geschäftsmodell, und wie es Profit abwerfen kann“ miteinbeziehen. Dabei unterstützte er sie mit seinen Erfahrungen, um den angehenden Unternehmern einen möglichst geschliffenen Pitch zu ermöglichen. Dieser sollte wenig Zweifel daran lassen, dass das jeweilige Produkt oder die jeweilige Firma auf dem Markt bestehen und effektiv arbeiten kann. Die Teilnehmer wurden dazu angehalten, sich kurzfristige Ziele zu setzen und Zwischenetappen festzulegen, die es zu erreichen galt. Dabei sollten sie aber nie das große Ganze aus dem Blick verlieren und Maßstäbe für das Erreichen ihrer Ziele definieren. In diesem Zusammenhang zitierte McGowan Yogi Berra, der einst sagte: „Wenn du nicht weißt, wo du hingehst, könntest du irgendwo anders ankommen.“ Zusätzlich ermutigte er die Teilnehmer, „den sinngebenden Zweck zu finden und zu definieren, statt nur ein Produkt oder eine Dienstleistung anzubieten.“ Leander Maerkisch von Stardust definierte das Wort Intelligenz als "die Fähigkeit, Probleme zu lösen", eine Definition, die gut zum Konzept des 3 Day Startup passt, da es die Entwicklung und Verbreitung von Ideen fördert, die im Idealfall das Leben der anvisierten Zielgruppe etwas einfacher machen.

Die Initiative der WHU nennt sich nicht umsonst Bootcamp. Das intensive dreitägige Programm ist nicht weniger als ein unternehmerisches Trainingslager mit Schulungen durch die Mentoren, Workshops, die von Industriespezialisten geleitet werden, Pitches der Teilnehmer und schließlich eine Preisverleihung, bei der die beste Idee von der Jury gekürt wird. Das hieß jedoch nicht, dass die Teilnehmer zu beschäftigt waren, um sich auch zu amüsieren – die Atmosphäre war zugleich enthusiastisch und gemütlich und Studierende und Mentoren konnten zwischen den Treffen lockere Gespräche führen und die Abende beim Netzwerken mit einem wohlverdienten Getränk ausklingen lassen. Alumnus Lukas Pauly (MiE 2019) inspirierte als Senior Investment Associate bei Picus Capital die Teilnehmer nach einem langen Tag der Geschäftsentwicklung und erklärte, dass "Unternehmertum nicht erst dann beginnt, wenn man das erste Mal auf Investoren zugeht, sondern schon viel früher. Nämlich an dem Tag, an dem man zum ersten Mal eine Idee hat."

Die Veranstaltung funktionierte wie ein Trichter: Die Teilnehmer traten mit einer gut durchdachten Idee an und beendeten das Bootcamp mit einem viel greifbareren und anwendungsnahen Geschäftsmodell, was sie der Gründung ihres eigenen Unternehmens einen ordentlichen Schritt näherbrachte. Der Wettbewerb hat in der Vergangenheit schon einige Erfolgsgeschichten befeuert, wie z.B. die der Startups "Kitchen Stories" und "Bitahoy", von denen letzteres in diesem Jahr an der Networking-Session am Ende des ersten Tages teilnahm. Es wurde deutlich, dass der Enthusiasmus und Unternehmergeist der WHU-Studierenden und der Alumni Innovationen gedeihen lassen kann und Ideen zu Unternehmen reifen lässt, die ihren Teil dazu beitragen, die Welt ein stückweit zu verbessern.