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Studieren während Social Distancing

WHU-Studierende erzählen, wie die Pandemie ihre Pläne verändert hat und wie sie soziale Distanzierung erleben.

Social Distancing ändert die Leben vieler, auch die unserer Studierenden. Fünf von ihnen berichten im Interview, wie sie die aktuelle Zeit erleben, wie sich das Studentenleben in Vallendar und Düsseldorf verändert hat und welche Chancen sie in der sozialen Distanz und für den Sommer sehen.

Von jetzt auf gleich haben sich ihre Pläne geändert. Wie eine Studentin, die in diesem Sommer ihren Bachelorabschluss machen wird, erzählt, habe sie ursprünglich ein Gap Year einlegen wollen. Sie wollte noch einmal Einblicke in verschiedene Unternehmen bekommen, um dann mit noch mehr Praxiserfahrung ihren Master zu beginnen. Das funktioniere nun jedoch nicht mehr, auch ein Abschlussfoto ihres Jahrgangs sowie den WHU-Ball wird es in herkömmlicher Form wohl nicht geben. Anstelle dessen wird die Zweiundzwanzigjährige nun ihr Auslandspraktikum in Manchester via Webcam aus ihrem deutschen Wohnzimmer absolvieren. Gerade jetzt, so sagt sie, sei es vor allem wichtig nicht aufzugeben: „Es ist eine Situation, die wir alle gemeinsam durchstehen müssen.“

Gemeinsam. In Zeiten einer Pandemie ist dies wohl schwerer als in jeder anderen Krisensituation. Die Studierenden können sich nicht einfach treffen und etwas gemeinsam unternehmen. Die Study Rooms sind für gemeinsames Lernen gesperrt, Vorlesungen finden online statt. Praktika werden remote durchgeführt oder werden ganz gecancelt. Die Devise lautet Distanz zu wahren. Wie also trotz sozialer Distanz die Krise gemeinsam durchstehen? Und wie die Sommermonate gestalten, wenn das Praktikum plötzlich zu Hause stattfindet? Um das Studentenleben aufrecht zu erhalten, berichtet eine weitere Studentin, würde sie inzwischen viele Aktivitäten auf digitale Medien verlegen. Nun würde man den Film mit eingeschalteter Webcam schauen und beim Videochatten ein Gläschen Wein zusammen trinken. Auch wenn sich so das Studentenleben fortführen ließe, müsse man sich jedoch viel intensiver um das soziale Miteinander kümmern, da für jede Kleinigkeit Termine vereinbart werden müssten. Die übliche Leichtigkeit und Spontanität, jemanden einfach auf der Straße oder am Campus zu begegnen, die gäbe es diesen Sommer nicht.

Doch trotz oder gerade wegen der mit der Sozialen Distanz verbundenen Veränderungen, berichten die Studierenden auch von Chancen, die ihnen entstehen würden: So beschreibt ein Student des ersten Bachelorsemesters, dass er nun wieder deutlich mehr Zeit mit seiner Familie verbringen würde und einen Heimaturlaub einlege. Ein weiterer Student nehme sich vor, den Sommer über mehr Sport zu treiben. Wie ein Masterstudent erzählt, verschaffe ihm die Krise aber vor allem Zeit zum Nachdenken: „Wir haben die Gelegenheit zu reflektieren, wie wir unser Leben gestalten.“ Man könne die häusliche Isolation ebenfalls dafür nutzen, so führt er fort, sich Gedanken zu machen, wie man gestärkt aus der Krise herausgehen kann. Der Fünfundzwanzigjährige habe sich daher unter anderem dazu entschlossen, sich parallel zu seinem Online-Praktikum Chinesisch sowie die Programmiersprache Python anzueignen.

Auch wenn momentan alles anders ist als sonst, Pläne angepasst und ständig neue Lösungswege entwickelt werden müssen, so geht das Studentenleben weiter. Studierende entwickeln kreative Wege, um mit der Situation umzugehen und stehen den Sommermonaten optimistisch gegenüber. Daher sind sich auch alle fünf interviewten Studierenden einig, dass wir, sofern wir gemeinsam agieren, gestärkt aus der Krise herausgehen können. Wir werden einmal mehr gelernt haben, wie viel digital erreicht werden kann, dass wir auch schwierige und überraschende Umstände bewältigen können und, wie wichtig es getreu dem WHU Spirit ist, zusammenzuhalten.

#wekeepWHUrunning