Er ist mehrfacher Champions-League-Sieger, gewann gleich fünf Mal die jährliche Auszeichnung für den besten Fußballer der Welt. Im Gegensatz zu Ronaldo ist Messi aber kaum wieder zu erkennen, sobald er das Nationaltrikot überstreift. Bis auf eine olympische Goldmedaille vor zehn Jahren konnte er mit seinem Land Argentinien bislang keinen großen internationalen Titel gewinnen. Bei der Weltmeisterschaft in Russland ist er mit der "Albiceleste" bereits im Achtelfinale ausgeschieden.
Warum ist das so? In seinem Klub findet Messi gewohnte Strukturen, Routinen und ein eingespieltes Team vor. In der Nationalmannschaft ist das anders. Hier gibt es häufig wechselnde Trainer und Mitspieler, verschiedene Spielsysteme. Zuletzt war zudem von einem Zerwürfnis zwischen Messi und Trainer Jorge Sampaioli zu lesen. Das Beispiel Messi zeigt: Selbst die größten Stars können nur dann ihre volle Leistungsstärke abrufen, wenn sie ein funktionierendes Team um sich herum haben. Dies gilt für Stars außerhalb des Sports ganz genauso. Ähnliche Beobachtungen kann man auch in der Managementpraxis machen, zum Beispiel an der New Yorker Wall Street.
Leistungsabfall nach dem Jobwechsel
Studien der Harvard Business School in Boston haben gezeigt: Wenn eine Investmentbank einen herausragenden Analysten einer anderen Bank abwirbt, stürzt in der Folge dessen persönliche Leistung häufig rapide ab. Fast jeder zweite Star-Analyst liefert im Jahr nach seinem Jobwechsel deutlich schlechtere Ergebnisse ab. Die Leistung sinkt im Durchschnitt um 20 Prozent und erreicht auch fünf Jahre später nicht wieder das alte Niveau. Auch die Produktivität und Leistung des gesamten Teams, mit dem die Neuverpflichtung arbeitet, fällt stark ab. Als Folge sinkt der Marktwert des Unternehmens. Damit passiert das Gegenteil dessen, was die Verpflichtung des Wall-Street-Stars eigentlich bringen sollte.
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