Fallstudien, Rechenbeispiele, Businesspläne – Zu einer Manager-Ausbildung gehören diese dazu. An der WHU – Otto Beisheim School of Management können zukünftige Führungskräfte von einer ganz besonderen Zusatzausbildung profitieren: dem Skizzieren und Visualisieren. Die Vorteile der kreativen Auseinandersetzung mit Prozessen und Sachverhalten für die Wirtschaftswissenschaften und die Unternehmensführung sind vielseitig. Will man Gedankengänge visualisieren, muss man sie erst einmal klar strukturieren. So lernt man am Ende auch, besser zu kommunizieren, besser in Teams zu arbeiten und diese besser zu führen.
Prof. Dr. Christoph Hienerth, Inhaber des Lehrstuhls für Unternehmertum und Existenzgründung I an der WHU, bietet im Rahmen der Programme Master of Science, MBA sowie General Management Plus des Bereichs Executive Education Visualisierungskurse an. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit und einer guten Bewertung durch die Studierenden. „Mir hat kaum ein Kurs in meinem Studium so viel Spaß gemacht wie dieser zweitägige mit Professor Hienerth“, zeigt sich MBA-Studentin Marina Ferreira begeistert. „Jetzt weiß ich, wie ich eine Idee klar und spannend aufbereiten und wie ich mein Publikum dafür begeistern kann. Und ich habe ein Talent in mir entdeckt, von dem ich vorher eigentlich nicht wusste, dass ich es habe.“
Die Studierenden erlernen viele neue Techniken und Herangehensweisen. So erstellen sie sogenannte Sketchnotes, in denen sie bestimmte Inhalte und Botschaften als Kombination von Skizzen und Text zusammenfassen. Um die Technik zu üben, greifen sie beispielsweise auf Vorträge im Internet zurück, so zum Beispiel auf den TED Talk des Bloggers Tim Urban, der ein weit verbreitetes studentisches Problem thematisiert: die Prokrastination. Die Studierenden sollen skizzieren, was in ihrem Kopf vorgeht, wenn sie eine Aufgabe Tag für Tag vor sich herschieben und der Abgabetermin immer näher rückt. Wer sich für einen entsprechenden Visualisierungskurs interessiert und nicht an der WHU studiert, kann auch an einem der über die Plattform Iversity angebotenen Online-Kurse von Prof. Hienerth teilnehmen.
Hienerth selbst entdeckte seine Freude an der Malerei und am Zeichnen erst vor einigen Jahren durch ein Geburtstagsgeschenk: einen eintägigen Aquarellkurs. Das Zeichnen half ihm, so erzählt er, durch die dunklen Wintermonate zu kommen, als er einige Jahre in Dänemark arbeitete. Inzwischen ist es ein fester Bestandteil seines Lebens geworden – und das nicht nur in seinem Beruf. „Das Zeichnen und Malen gilt auch als bewährte Methoden, den Kopf freizubekommen und zur Ruhe zu finden“, so Hienerth. „Das kann ich persönlich nur bestätigen.“ In seiner Freizeit führt Hienerth seit 2013 auch Skizzenbücher für seine Kindern, die viele lustige Details des gemeinsamen Lebens festhalten und sich in der Familie als Alternative zu den Fotoalben größter Beliebtheit erfreuen.
Prof. Hienerths Kunst ist derzeit auch außerhalb des Vorlesungssaals zu bewundern. Eines seiner Werke wird im Rahmen der siebten Jahresausstellung der Deutschen Aquarellgesellschaft zu sehen sein. Am 18. Oktober 2020 eröffnete die Ausstellung im Niederrheinischen Museum Kevelaer in Nordrhein-Westfalen ihre Türen für die kunstinteressierte Öffentlichkeit.