Entrepreneurship

WHU Alumni reagieren auf die Corona-Krise

Wie drei WHU Alumni mit der Initiative Helping Hands Gemeinschaften bilden.

Entrepreneurship und Gemeinschaft sind zentrale Werte an der WHU, und Studierende verkörpern diese Werte während ihres Studiums, aber auch über die Graduierung hinaus. Niemand anders, als die drei WHU Alumni Paul Nietzschmann, Jan Runo und Arne Wolfewicz haben deshalb als Reaktion auf die aktuelle Corona-Krise die Initiative Helping Hands gegründet. Während einer Zeit, in der viele Menschen ihr Zuhause nicht verlassen können oder wollen, bietet Helping Hands einen Matching-Service an, bei dem Freiwillige denjenigen Hilfe anbieten, die sie brauchen. Wir haben mit Arne gesprochen, einem Master in Management-Absolventen, um mehr über das Konzept zu erfahren, wie auch über die unglaubliche Resonanz darauf.

Wie kam die Idee zu Helping Hands zustande?

Paul kam letzte Woche mit der Idee zu uns – insofern kann man von einer sehr intensiven und äußerst komprimierten Start-up-Erfahrung innerhalb dieser einen Woche sprechen. Ich wusste in dem Moment, als ich gefragt wurde, ob ich Zeit hätte, an etwas mitzuarbeiten, das sich schnell entwickeln würde, dass es mit dem Corona-Virus zu tun hatte.

Es war von Anfang an klar, dass wir Zeit brauchen würden, um Prozesse möglichst schnell in Gang zu setzen, um neben uns dreien möglichst viele Leute zur Mithilfe zu bewegen. Das Verrückte an der ganzen Sache ist, dass wir von drei an einer Plattform arbeitenden Freunden dazu übergingen, uns mit zwei weiteren Initiativen zusammenzuschließen und letztendlich von mehr als 30 Personen unterstützt werden.

Was ist dein eigentlicher alltäglicher Job?

Ich arbeite seit vier Monaten für colabel in Berlin, ein Start-up für maschinelles Lernen. Vorher war ich drei Jahre bei Kühne + Nagel. Neben der Leitung der Unternehmensentwicklung, habe ich mich um die Website, Online Inhalte und Social Media gekümmert – alles Dinge, die mir nun beim Aufbau von Helping Hands helfen.

Was ist anders an Helping Hands im Vergleich zu ähnlichen Initiativen?

Aus rein geschäftlicher Sicht ist Konkurrenz hier kein guter Ansatz, besonders vom Standpunkt des Betroffenen aus -  der Person, die Hilfe braucht. Diese Person ist eher am perfekten Match interessiert und braucht Zugang zu allen möglichen Kontakten.

Wir sind mit einer Reihe von Plattformen im Gespräch, die ähnliches anbieten, um Kräfte zu bündeln, und das möglichst schnell. In dieser Situation ist Zeit von entscheidender Bedeutung. Einige Organisationen, mit denen wir uns zusammentun, arbeiten mit manuellen Verfahren über Google Forms und bringen so Menschen zusammen. Andere wiederum haben sich bereits selbst über Facebook organisiert. Dies ist der Punkt, an dem wir ansetzen, mit einem weitaus technologischeren und flexibleren Ansatz.

Sicher ist, dass es sich hierbei nicht um ein Geschäft handelt, sondern um eine Initiative, die auf freiwilliger Basis arbeitet. Wir sehen auch die Möglichkeit nach dieser Krise weiterzumachen, international zu expandieren und andere Gemeinschaften zu verbinden.

Wie war die Resonanz seit der Gründung?

Phänomenal! Neben den aktuellen Anmeldungen auf unserer Plattform, haben wir mehr als 60 Bewerbungen von Leuten aus aller Welt erhalten, die uns als Team unterstützen möchten, darunter auch China, Indien und die USA. Das einzige Problem, das wir haben, ist, dass wir 50mal so viele Leute haben, die helfen wollen, gegenüber denen, die Hilfe suchen. Es ist schwer die Menschen zu erreichen, die offline sind, deshalb arbeiten wir derzeit vordergründig hieran.

Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass, wenn ein solches Angebot verfügbar ist, die Leute sich auch anmelden - egal wofür, Hauptsache dabei. Es ist ganz anders als ein E-Commerce-Geschäft auf den Markt zu bringen, wo du um jegliche Aufmerksamkeit kämpfen musst.

Wie hat das WHU Netzwerk auf Helping Hands reagiert?

Die wahre Kraft des WHU-Netzwerks habe ich erst nach meinem Abschluss erkannt. Ob es nun die Gründung einer Initiative wie diese ist oder jegliche Art von Start-up, du weißt, du kannst das Netzwerk jederzeit erreichen. Meist reagieren die Leute innerhalb von Minuten oder Stunden. Das Netzwerk ist jederzeit bereit, Ideen auszutauschen, hilfreiche Nachrichten zu senden, und ich bin mir nicht sicher, ob das in jedem anderen Netzwerk auch so wäre.

Daneben ist es von großem Nutzen ein Start-up mit anderen WHU-Gründungsmitgliedern ins Leben zu rufen, weil du weißt, mit wem du es zu tun hast. Die Fallstudien und Aufgaben, die du während deines Studiums an der WHU behandelst, gleichen dem, was wir nun bei Helping Hands tun: Du arbeitest in einem kurzen Zeitrahmen, du musst effizient sein, du musst fokussiert bei der Sache bleiben. Obwohl ich vorher nie mit Jan oder Paul direkt zusammengearbeitet habe, wusste ich, dass sie die gleichen Erfahrungen wie ich an der WHU gemacht haben, und egal, was passiert, keiner von uns würde während des Projekts alleine sein oder zurückbleiben.

Besuche Helping Hands und registriere dich noch heute!