Ein grundlegendes Wissen über die Lukrativität solcher Kollaborationen liegt bei den Unternehmen vor. In der pharmazeutischen Industrie haben beispielsweise GSK, Johnson & Johnson und Pfizer mehrere Allianzen mit Biotech-Firmen initiiert, um ihre Pipeline von Arzneimittelentwicklungsaktivitäten voranzutreiben.
Faems und seine Koautoren stellten fest, dass die interne Netzwerkstruktur der multinationalen Unternehmen ein wichtiger Faktor zur Erklärung des Erfolgs der offenen Innovation ist. Multinationale Unternehmen bestehen aus mehreren Tochtergesellschaften, die jeweils Allianzen mit externen Partnern eingehen können. Die Studie zeigt, dass Tochtergesellschaften nicht nur wertvolles Wissen von ihren eigenen Allianzpartnern lernen, sondern auch wichtige technologische Erkenntnisse von den Allianzpartnern anderer Tochtergesellschaften erhalten können. Darüber hinaus stellt die Studie fest, dass das Ausmaß, in dem Tochtergesellschaften von den Allianzen der Schwestergesellschaften profitieren können, von Merkmalen wie der Nähe des Hauptsitzes, der Überlappung von Wissen und ähnlichen Arbeitsweisen und der Größe des eigenen Allianzverbundes der Tochtergesellschaft abhängt.
Auf der Grundlage dieser Ergebnisse betont Faems den Bedarf an fortschrittlichen Wissensmanagement-Tools innerhalb multinationaler Unternehmen, um die Erträge aus offenen Innovationsinvestitionen zu optimieren: „Ich stelle oft fest, dass innerhalb multinationaler Unternehmen die Tochtergesellschaften nur ein begrenztes Verständnis dafür haben, was andere Tochtergesellschaften im Hinblick auf offene Innovation tun. Unsere Ergebnisse unterstreichen, dass ein solcher Mangel an Wissen eine verpasste Chance ist. Wenn Unternehmen in der Lage sind, Wissenssysteme zu implementieren, die Informationen über die Allianzaktivitäten anderer F&E-Töchter liefern, könnten sie zusätzliche Wissensströme fördern, die den Tochtergesellschaften helfen können, sich bei der Generierung von neuem Wissen und Innovationen auszuzeichnen."