Als Koordinator betreute Prof. Faems eine Studie über die Auswahl und Umsetzung Hunderter Projekte, die im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) von niederländischen regionalen Innovationsprogrammen gefördert wurden. Entsprechend der Studienergebnisse betont Prof. Faems, wie wichtig eine strenge Auswahl, ambitionierte Projekte und Vertrauen als Grundlage der Führung sind.
Gemeinsam an Innovationen arbeiten
Die Studienergebnisse lassen erkennen, dass die niederländischen EFRE-Programme Projekte auswählen, die potentiell dazu beitragen, dass KMUs innovativer werden. Die meisten der Projekte basieren auf einer Kooperation zwischen KMUs und/oder wissensbasierten Institutionen, die zum Zweck des Austauschs von Know-how und der Entwicklung von Innovationen zusammenarbeiten. Die Untersuchung zeigt, dass die Projekte ohne diese Förderungen nicht zustande gekommen wären. Die große Mehrheit der Studienteilnehmer geht davon aus, dass es schwierig gewesen wäre, die Projekte eigenständig oder über andere Mittel zu finanzieren.
Ehrgeizige Ziele
Die Studienergebnisse zeigen zudem, dass es dem Großteil der geförderten Projekte gelingt, die gesetzten Ziele zu erreichen. Allerdings machen sich die Wissenschaftler für ambitioniertere Zielsetzungen in den Projekten stark. „Die allermeisten der aktuellen Projekte streben eine gesunde Geschäftsentwicklung an, die sich positiv auf die Region auswirkt. Wir brauchen aber Projekte, die auch auf internationaler Ebene wirklich erfolgreich werden“, betont Prof. Dr. Dries Faems. „Denn sie sind es, die langfristig tatsächlich einen Unterschied für die strukturelle Entwicklung einer Region machen.“
Strenge Auswahl der Projekte
Bei Einführung der niederländischen EFRE-Programme gab es die Entscheidung, für die Bewertung und Auswahl der eingereichten Projekte eine unabhängige Expertenkommission einzusetzen. Die Qualität der Einreichungen ist mit den Jahren erheblich gestiegen. Nach Angaben der Wissenschaftler spielte die unabhängige Expertenkommission dabei eine wichtige Rolle. „Aus dem Bericht geht klar hervor, wie wichtig die Expertenkommission ist, um sicherzustellen, dass wirklich hochwertige Projekte ausgewählt werden. Wir setzen uns daher für den Erhalt der strengen Auswahlpolitik ein, bei der die Unabhängigkeit der Expertenkommission eine zentrale Rolle spielt. Das ist natürlich nicht selbstverständlich und erfordert permanente Aufmerksamkeit“, so Prof. Faems.
Weniger Verwaltungsaufwand
Die Studienteilnehmer geben an, dass der erhebliche Verwaltungsaufwand, der mit der Durchführung eines EFRE-Projekts einhergeht, das Erreichen der Projektziele beeinträchtigen oder verzögern kann. Die Wissenschaftler empfehlen daher den Programmleitern und den Kontrollorganen, einen kulturellen Wandel zu versuchen. Ihr Vorschlag ist, schlanke Kontrollstrukturen für die Projekte zu schaffen, deren Basis das gegenseitige Vertrauen ist, und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Projektauswahl am Anfang nach strengen Kriterien erfolgt und gut funktioniert. Die Projektkontrollen sollten laut ihnen vor allem in der Auswahlphase erfolgen. In der darauf folgenden Durchführungsphase sollte sich der Verwaltungsaufwand hingegen auf ein notwendiges Minimum beschränken.
Eine Kurzfassung der wichtigsten Studienergebnisse in englischer Sprache finden Sie hier. Der vollständige Bericht (in Holländisch) steht hier hier zur Verfügung.