„80 Personen fasst unser Hörsaal, und mehr Anmeldungen können wir leider nicht annehmen“, stellte Serden Özcan im Vorfeld der Veranstaltung klar. Er ist Professor für Innovation und Corporate Transformation an der WHU – Otto Beisheim School of Management und hatte am 20. Oktober 2022 erfahrene Wirtschaftsvertreter an die WHU in Düsseldorf zum Campus for Corporate Transformation geladen, den er jährlich gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Dr. Martin Glaum vom Lehrstuhl für Internationale Rechnungslegung ausrichtet. „Wir halten die Veranstaltung bewusst klein, weil wir einen geschützten Raum für einen Austausch auf Augenhöhe schaffen wollen.“ Entsprechend begehrt waren auch die Plätze für den diesjährigen „CCT“, der das Thema „Succeeding in Corporate Transformation in Turbulent Times“ auf die Agenda gesetzt hatte. 35 C-Level-Manager fanden sich unter den Teilnehmern, die sich aus sieben Ländern am Campus der WHU in Düsseldorf eingefunden hatten.
Acht hochrangige Keynote Speaker erzählten in diesem exklusiven Kreis, wie sie mit Herausforderungen wie den unterbrochenen Lieferketten, der Pandemie, mit Inflation und politischen Krisen umgehen und ihre Unternehmen für eine Zukunft unter neuen Rahmenbedingungen aufstellen. „Beeindruckt hat mich, dass ich in keinem der Vorträge eine einzige Klage gehört habe“, zeigt sich Prof. Dr. Martin Glaum überrascht. „Sie alle scheinen die aktuell schwierige Lage vor allem auch als Chance zu begreifen.“
So schilderte der scheidende adidas CEO Kasper Rorsted, wie die COVID-19-Pandemie den Sportartikelhersteller durch das wachsende Online-Geschäft sehr schnell von einem emotionengetriebenen in ein datengetriebenes Unternehmer verändert hatte. „Wichtig ist, dass man seine Strategie stets weiterverfolgt und sich durch Unsicherheiten nicht ablenken lässt“, gab Rorsted seinen Zuhörern mit auf den Weg. Auch Melanie Kreis, die als CFO der Deutsche Post DHL Group allein in der Finanzfunktion weltweit 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führt, beurteilte die schwierige Situation in den Lieferketten als insgesamt positiven Impuls für den Logistik-Konzern. Man habe sich auf die profitablen Bereiche fokussiert und das Portfolio bereinigt.