Lehrstuhl für Strategie und Marketing

WHU Campus for Marketing begrüßt etwa 100 Teilnehmer

Das diesjährige Motto der Konferenz lautete "Relevanz rockt!".

Am 30. Juni fand am Düsseldorfer Campus der WHU – Otto Beisheim School of Management der 7. WHU-Campus for Marketing statt. Das diesjährige Motto der Konferenz, die durch Prof. Dr. Martin Fassnacht, Lehrstuhl für Marketing und Handel, geleitet wird, lautete „Relevanz rockt!“. Unter den insgesamt knapp 100 Teilnehmern befanden sich Marketing Professionals, Wissenschaftler, sowie Studenten.

Nach einleitenden Worten von Prof. Dr. Markus Rudolf, Rektor der WHU, und Prof. Dr. Fassnacht, eröffnete Kussai El-Chichakli, Director Marketing bei Coca-Cola Erfrischungsgetränke GmbH, die Konferenz. Er erklärte die Geschichte der Coca-Cola Marketingstrategie anhand von Werbeclips seit den 80er Jahren. El-Chichakli erläuterte, dass Coca-Cola schon damals die Verbindung der Marke mit der Jugend betonte und ab den frühen 80er Jahren mit einem innovativen Produkt auf die aufkommende kalorienbewusste Fitnessbewegung reagierte: Die Coca-Cola Light war geboren. Bei der Vermarktung wurde der Fokus auf ein weibliches Publikum gelegt, in dem die Marke stark mit dem Coca-Cola-Light-Mann und dem Thema Mode verknüpft wurde. Als 20 Jahre später auch immer mehr Männer Interesse an einer kalorienarmen Alternative zur klassischen Coca-Cola zeigten, stellte sich heraus, dass die deutliche Positionierung der Coca-Cola Light als Frauenprodukt dazu führte, dass man damit keine männlichen Konsumenten ansprechen konnte. Man entschied sich ein ähnliches Produkt zu entwickeln, das allerdings als Marke für Männer beworben werden sollte: die Coke Zero. Die Fernsehwerbung von Coke Zero war speziell auf ein männliches Zielpublikum zugeschnitten. Die Clips enthielten unter anderem viel Action, schöne Frauen und Anspielungen auf James Bond. Nachdem diese internationale Kampagne gut funktioniert hatte, entschied sich Coca-Cola dazu eine eigene Strategie für den deutschen Markt zu entwickeln, in der der Nationaltorhüter Manuel Neuer die Hauptrolle übernahm.

Auch Roland Auschel, Chief Sales Officer und Mitglied des Vorstands der adidas Group, nahm die Teilnehmer des Campus for Marketing mit auf eine Zeitreise. Nach einem kurzen Überblick über die Marketingstrategie des Unternehmens seit seiner Gründung Ende der 40er Jahre, stellte Auschel adidas heutige Marketingstrategie vor, die sich an der Generation Z, den unter 18-Jährigen, orientiert. So hat adidas beispielsweise bei der Entwicklung und Produktion ihres Sportschuhs, Ultra Boost Uncaged, jugendliche Trends aus den sozialen Netzwerken aufgegriffen. Der Launch des Schuhs war ein großer Erfolg: Innerhalb von acht Minuten waren die 80.000 produzierten Paare ausverkauft.

Andre Alpar, Gründer der AKM3 GmbH, informierte das Publikum während seines Vortrags über neue Online-Marketingstrategien. Eine interaktive Plenumsdiskussion unter der Leitung von Prof. Dr. Fassnacht gab im Anschluss allen Teilnehmern, egal ob Redner oder Publikum, die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch. Nach der offenen Diskussion sprach Ulrich Selzer, Global Sales Director von SEAT, darüber, was die Relevanz einer Automarke ausmache. Er erklärte das SEAT-Marketingkonzept damit, dass eine Marke eine Heimat brauche. Deshalb setze man bei SEAT auf Werbung, die Barcelona als Heimat der Marke darstelle.

WHU-Alumnus und ehemaliger Doktorand von Prof. Dr. Fassnacht, Dr. Frank Breitschwerdt, der inzwischen Geschäftsführer bei CHECK24 ist, widmete sich in seinem Vortrag den wichtigsten Marketingbereichen von CHECK24: TV, SEM (Search Engine Marketing), anderes Online-Marketing, Social Media sowie Mailings und Notifications. Als letzter Redner beendete Erik Friemuth, Group Chief Marketing Officer bei der TUI Group, die Konferenz mit einem Vortrag, in dem er erklärte, wie man aus der etwas angestaubten, deutschen Marke TUI eine internationale und für junge Menschen attraktive Marke gemacht hatte.