Wie definieren wir Macht? Erschwert unsere Definition von Macht die Beförderung von Frauen in Führungspositionen? Und müssen wir daher unsere Definition von Macht aktualisieren?
Anlässlich des Weltfrauentages eröffneten Alumnae der Studienstiftung des deutschen Volkes vom 6. bis 8. März am Campus Düsseldorf der WHU – Otto Beisheim School of Management einen Dialog der Frauen und suchten neue Impulse für die eingangs genannten Fragen.
Über 60 weibliche Führungskräfte, Nachwuchstalente und Wissenschaftlerinnen aus diversen Berufsfeldern und in verschiedenen Stadien ihrer Karrieren waren dem Ruf der drei Initiatorinnen Anna Guth, Prof. Dr. Fabiola H. Gerpott, Lehrstuhl für Personalführung an der WHU, und Dr. Caroline Surmann nach Düsseldorf gefolgt. In Impulsvorträgen, Barcamp-Formaten und Gruppen- sowie Einzelgesprächen diskutierten sie diverse Fragen rund um das Thema Gleichberechtigung.
Ermächtigung und Entmachtung von Frauen waren die Leitthemen der Konferenz. Hochkarätige Rednerinnen teilten unter der Begleitung von Moderatorin Johanna Schwarz ihre persönlichen Lebensgeschichten mit den Konferenzteilnehmerinnen. Impulsvorträge gaben Dr. Annette Julius, Generalsekretärin der Studienstiftung, Prof. Dr. Karin Lochte, Vorständin Deutsche Allianz Meeresforschung, Prof. Dr. Anke Uhlenwinkel, Gastprofessorin an der Universität Salzburg, Dr. Neena Gupta-Biener, Unternehmerin und Professorin, und Dr. Franziska Thomas, Unternehmensberaterin.
Inspiration fanden die Teilnehmerinnen auch im gegenseitigen Austausch. Jede brachte ihre eigene Geschichte mit, teilte Erlebnisse aus ihrem Berufsleben, aus ihrem Alltag, und nahm Anteil an den Schilderungen der anderen. Situationen, welche in der Vergangenheit und der einsamen Auseinandersetzung für Ratlosigkeit gesorgt hatten, konnten im Kollektiv beleuchtet und für die zukünftige Wiederholung mit Lösungsansätzen ausgestattet werden. Dass sich derartige Erlebnisse wiederholen würden, daran bestand unter den Teilnehmerinnen kein Zweifel. Sexismus in Alltag und Karriere wird auch in den nächsten Jahren ein Thema bleiben, vor allem und allerspätestens dann, wenn sich Frau in die oberen Führungsebenen hochgekämpft hat.
Wichtig war den Initiatorinnen der konstruktive Umgang mit dem Konferenzthema. Sie motivierten die Konferenzteilnehmerinnen zum Austausch über weibliche Führungsstile und die Reflexion der eigenen Führungsrolle und Gestaltungskraft. Gemeinsam stellten sich die Teilnehmerinnen die Fragen, ob Frauen sich mit den vorherrschenden Konzepten von Führung und Macht identifizieren können und wollen, wie alte Rollenclichés entmachtet und Frauen durch neue Führungsmodelle ermächtigt werden können.
Wie ein roter Faden zog sich unterdessen das Fazit, das unter sämtliche Diskussionen gesetzt wurde, durch die Veranstaltung: Frauen, die Verantwortung übernehmen wollen, müssen sich vernetzen. Dabei ist vor allem auch die Solidarität unter Frauen eine Herausforderung, wenn es darum geht, den Mund aufzumachen, wenn eine Ungerechtigkeit vorliegt – nicht nur ihr selbst gegenüber. Denn die weibliche Macht findet ihre größte Schlagkraft nach wie vor im Kollektiv.
Weitere Informationen finden Sie im kurzen Highlightsclip sowie auf unserer Website: www.frauen-macht-fuehrung.de