Im Rahmen des Studiengangs Master in Entrepreneurship nehmen die Studierenden als Teil eines Core Moduls an einem Kurs mit der Bezeichnung Sprint2Berlin teil. Unter Anwendung der Google-Sprint-Methode stellt dieser in spannender Weise die Start-up-Kultur in den Fokus. In einer einzigen Woche besuchen die Teilnehmer verschiedene Unternehmen, nehmen an Workshops und Diskussionen teil und präsentieren in einem „Pitch“ vor einem Expertengremium ihre eigenen Geschäftsideen. Wir haben mit Gabriela Ivanova aus dem Abschlussjahrgang 2020 gesprochen. Sie erzählt uns, warum sie sich für den Master in Entrepreneurship an der WHU entschieden hat, und berichtet über ihre Erfahrungen während des Sprint2Berlin, ihrem persönlichen Highlight des Master-Programms:
“Meinen Bachelor mit Schwerpunkt Management und Technologie habe ich an der Technischen Universität München gemacht. Nach Abschluss dieses Studiums war ich etwas orientierungslos. Ich hatte noch keine Branche gefunden, in der ich gerne arbeiten wollte. Zwar war ich Betriebswirtin, hatte aber kein spezielles Interesse am Finanzbereich. Obwohl ich mein Studium erfolgreich beendet und auch einige Praktika absolviert hatte, hatte ich nicht das Gefühl, ein wirklich tiefgreifendes Verständnis für die Welt der Wirtschaft zu haben.
Das Programm Master in Entrepreneurship der WHU schien mir daher der perfekte nächste Schritt zu sein, einfach deswegen, weil es mir einen neuen Bereich und damit mehr Möglichkeiten eröffnen würde, Kreativität und Erfindungsgeist auszuleben. Gleichzeitig bot das Programm viel Flexibilität bei der Gestaltung des Studiums. Die Möglichkeiten, die man an der WHU hat, erschienen mir im Vergleich zu anderen Programmen vielfältiger.
Bei diesem Studiengang erwirbt man das Selbstvertrauen und die Fähigkeiten, die man braucht, um selbst unternehmerisch tätig zu werden.
Beim Sprint2Berlin habe ich herausgefunden, wie der ganze Prozess einer Unternehmensgründung tatsächlich funktioniert. Wir arbeiteten in verschiedenen Gruppen zusammen und entwickelten zuerst eine Geschäftsidee, führten Interviews, um diese Idee zu bewerten, und dachten dann über die finanziellen Aspekte und über die Machbarkeit, etc. nach. Das half mir, all die verschiedenen Aspekte einer Unternehmensgründung zu verstehen. In Berlin angekommen, setzten wir die Ideen und die Prozesse um, die wir in unseren Kursen erlernt hatten, und konnten uns dabei direkt mit erfolgreichen Gründern austauschen.
Sprint2Berlin ist eine wunderbare Gelegenheit, Freundschaften zu Kommilitonen zu vertiefen.
Während meines Bachelor-Studiums bestand mein Jahrgang aus etwa 800 Studienkollegen, wobei man etwa fünf bis zehn davon näher kennenlernte. An der WHU sind die Kurse wesentlich kleiner, man verbringt mehr Zeit miteinander und knüpft im Rahmen von Fallstudien und Gruppenarbeiten enge Kontakte zu Professoren und Kommilitonen. Während des Sprint2Berlin-Kurses teilten wir uns zudem ein Airbnb-Appartment, was uns als Gruppe noch enger zusammenschweißte. Abends saßen wir alle noch zusammen, nachdem wir tagsüber Unternehmen wie Scaling Spaces oder Zalando besucht hatten.
Dieser Einblick, den man in unterschiedliche Unternehmen bekam, war faszinierend, egal ob es nun schillernde Namen wie Porsche oder kleinere, weniger bekannte Start-ups waren. Besonders beeindruckend fand ich das Beispiel von Vermietet.de, denn der Gründer erzählte uns persönlich, wie er Verwandten geholfen und dabei ein Problem identifiziert hatte, wie er dafür eine Lösung suchte und daraus zuerst eine Idee und später ein handfestes Geschäftskonzept entwickelte. Seine authentische, ehrliche und direkte Art machte seine Geschichte für uns sehr greifbar.
In jeder Idee und in jedem Bereich eines Geschäfts gibt es einen Funken, den es zu entdecken und anzufachen gilt.
Als Gründer ist es enorm wichtig, eine Idee zu haben, mit der man sich persönlich identifiziert und die einem Spaß macht, selbst wenn das Konzept im ersten Augenblick vielleicht nicht ganz so spannend erscheint. Das wurde mir während des Sprint2Berlin-Kurses klar. Der größte Lerneffekt entstand für mich aber vor allem dadurch, dass ich die Gelegenheit bekam, mich in der Start-up-Szene zu bewegen, zu der ich zuvor noch keinen Zutritt hatte. Wir alle lernten schnell, in deren Kategorien zu denken und in jeder Situation nach Chancen zu suchen. Ich denke, das war das Wichtigste, was ich vom Sprint2Berlin mitgenommen habe: stets die Augen nach neuen Ideen offen zu halten.
Ich habe in erster Linie begriffen, dass man aus allem lernen und wachsen kann, auch wenn man einmal scheitert.
Beim Pitch mussten wir unsere Geschäftsidee schließlich einer Gruppe von Professoren, Mitgliedern des WHU Incubators und Investoren in einem strengen Zeitfenster von zehn Minuten vorstellen. Unsere Idee war leider kein Erfolg. Ich denke, die Idee selbst war nicht schlecht, aber vielleicht waren wir nicht gut genug vorbereitet, oder es haperte an der Umsetzung. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir ‚versagt‘ hatten, denn der Pitch vor einem entsprechenden Publikum und die Fragen, die wir beantworten mussten, waren eine äußerst hilfreiche Lernerfahrung. Heute ist mir klarer, worauf es bei der Gründung eines Start-ups ankommt und welche Fallen es zu vermeiden gilt.
Die Start-up-Szene ist extrem vielseitig, und die Leute sind so dynamisch und entschlossen.
Das Inspirierendste an dem Modul war, dass die Menschen so ‚greifbar‘ sind. Man besucht ein Start-up, das vor zwei Jahren gegründet wurde, und vielleicht sind die Gründer sogar ehemalige WHU-Studierende. Man stellt fest, dass jeder ein Gründer werden kann. Auch wenn es natürlich nicht einfach ist – aber es ist möglich! Es war eine Erfahrung, die uns wirklich half, den Funken zu zünden, Ideen zu entwickeln, die unseren Interessen entsprachen, und viel kreativer zu werden. Was das Master-Programm einzigartig macht, ist die Gelegenheit, Start-up-Gründer persönlich zu treffen und die Unternehmen direkt in Berlin zu besuchen. Das ist ein wirklicher Vorteil. Ich denke, ich würde gerne selbst eines Tages gründen, da ich nun so viel in so kurzer Zeit darüber gelernt habe.
Module wie Sprint2Berlin sind vor allem darauf ausgerichtet, dich mit den richtigen Leuten zusammen zu bringen.
Der Kurs Sprint2Berlin, bei dem man nicht nur im Hörsaal, sondern auch durch persönliche Erfahrung lernt, vor allem, sich auf neue Situationen einzustellen, macht den Master in Entrepreneurship zu einem ganz besonderen Programm. Es ist nur natürlich, dass die bunte Community der vielen WHU-Absolventen, die erfolgreiche Gründer geworden sind, auch die nachfolgende Generation zum Gründen, zu Innovationen und zum Erschaffen von Neuem motiviert.“