Der Anspruch an Führungskräfte aus dem 20. Jahrhundert wird den heutigen Anforderungen im Geschäftsleben nicht mehr gerecht. Es bedarf eines ganzheitlichen Ansatzes und dem Willen, sich kontinuierlich in einer komplexen Welt weiterzuentwickeln. Da mentale Gesundheit, Nachhaltigkeit und verantwortungsvolles Führungsverhalten nicht länger nur als Schlagworte, sondern als Führungsprinzipien für zukünftige Führungspersönlichkeiten gelten, und eine höhere Flexibilität gefordert ist, muss sich Führung verändern und weiterentwickeln. Um solche Herausforderungen anzugehen, können zukünftige Führungskräfte im WHU-MBA-Programm wichtige Fähigkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung erlernen.
Das WHU-MBA-Programm hat stets die Entwicklung seiner Studierenden zu exzellenten Führungskräften im Auge behalten. 2022 wurde dieses integrierte Modul zur Führungskräfteentwicklung überarbeitet und an die veränderte soziokulturelle Umgebung angepasst. Studierende entdecken, wie man Teams führt und verstehen sich selbst besser. Sie verlassen das Programm mit einem klar definierten Sinn für Ziele und persönliche Werte.
„Man kann andere nur erfolgreich führen, wenn man sich auch selbst führen kann – was wiederum persönliche Entwicklung und Selbstreflexion beinhaltet“, erklärt Prof. Nadine Kammerlander. Prof. Kammerlander lehrt Leadership Essentials und ist Inhaberin des Chair of Family Business an der WHU. „Junge Talente ohne Selbstreflexion können Expert:innen in ihren Themen werden, aber sie werden keine Teams motivieren oder weiterentwickeln können. Eine unserer Gastrednerinnen, eine top Management Headhunterin, erklärte, dass sie zukünftige Kandidat:innen immer danach fragt, was sie gerade für ihre persönliche Entwicklung tun. Wenn diese dann antworten, dass sie keine Weiterentwicklung brauchen, ist das ein Knock-Out-Kriterium.“
Dies ist ein entscheidender Punkt: Persönliche Weiterentwicklung hat Auswirkungen auf die zukünftige Karriereentwicklung. Zu wissen, wie man sich selbst in verschiedenen Situationen managt, während man mit verschiedenen Kulturen und Ansichten zusammenarbeitet, kann für den Erfolg des Teams entscheidend sein. Durch praktizierte Selbstwahrnehmung können wir die Reaktivität in stressigen Situationen reduzieren– eine wertvolle Führungskompetenz. „Studierende lernen, wie sie andere effektiver ansprechen,“ sagt Prof. Jürgen Weigand. „Ich spreche oft mit Alumni, und ein Absolvent des Full-Time-Jahrgangs 2018 hat mir erzählt, wie ein besseres Selbstverständnis den Studierenden dabei geholfen hat, ihre Karriere zu verbessern. Wenn etwas schief geht, schieben sie nicht die Schuld auf andere. Sie ordnen die Situation und ihren eigenen Beitrag entsprechend ein.“
Prof. Jürgen Weigand, Lehrstuhlinhaber des Chair of Industrial Organization an der WHU, spielt eine wesentliche Rolle im Modul Persönliche Entwicklung: mit Vorlesungen über persönliches Wachstum, Auslandsmodulen bis hin zum letzten Kapitel des Moduls, dem Leadership Credo. „Ich bitte jede/n Studierende/n ihre/seine eigene Strategie zu entwickeln," erklärt er. „Worauf wollen Sie hinaus? Was möchten Sie erreichen? Denken Sie über Ihre Stärken und Schwächen nach. Dies mündet in einen persönlichen Strategievertrag, den die Studierenden unterschreiben und einreichen können. Dieser wird zwischen mir und dem Studierenden vertraulich behandelt. Sie behalten diesen während ihres MBAs und reflektieren am Ende des Moduls im Leadership Credo darüber. Sie treten vor ihre Kommiliton:innen und präsentieren die Werte und Prinzipien, die in ihren Führungsstil einfließen. Dies kann durchaus sehr persönlich und emotional sein. Man sieht die Auswirkung, die eine solche Entwicklung auf sie hat, sowohl aus beruflicher als auch aus menschlicher Sicht.“
Es ist dieser verantwortungsbewusste Führungsstil, der zu den besten Erfolgsgeschichten führt. Maxi Heidenblut, ein Absolvent des Full-Time-MBA-Programms und nun Head von ESG und Climate Products für den Finanzdienstleister MSCI in New York, erklärt. „Wenn Sie sich nicht wirklich um Ihr Team und Ihre Leute kümmern, ihnen Vorteile bieten, und sicherstellen, dass alle fair behandelt werden, werden sie kündigen und weiterziehen. Ich denke, dass es als Führungskraft wichtig ist, eine gemeinsame Arbeitskultur zu fördern, in denen Menschen die Möglichkeit gegeben wird, zu wachsen und wo sie unterstützt werden. Vergangen sind die Zeiten, in denen Manager Druck auf ihre Teams ausgeübt haben und mit dem Stock geführt haben anstelle Potenziale aufzuzeigen.“
„In den vergangenen Jahren sind viele Firmen für deren Führungsstile kritisiert worden, und ‚stilles Kündigen‘ ist zum Trend geworden,“ fügt Prof. Kammerlander hinzu. Führungskräfte müssen verstehen, dass das Konzept des ‚machtvollen Führungsstils‘ eine aussterbende Variante ist, die durch einen neuen, respektvollen Führungsstil ersetzt wird. Diese neuen Führungskräfte sind verantwortungsbewusst, weil sie sich um soziale Aspekte und um ihre Mitarbeiter:innen kümmern. Aber sie sind auch verantwortungsbewusst in Bezug auf Umweltthemen, weil sie verstehen, dass für ihre Firmen ein langfristiger Fokus auf Nachhaltigkeit sowohl für interne als auch für externe Entscheidungsträger wichtig ist.“
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