Wie können die MBA-Studierenden der WHU von zu Hause aus Kontakt halten und in Verbindung bleiben, solange Reisebeschränkungen und strenge Vorschriften Zusammenkünfte und persönliches Netzwerken verhindern? Wie können Studierende aus aller Welt mit Gleichgesinnten in Europa zusammenkommen? Um dieses Problem anzugehen, veranstalten MBA-Studierende der neuen und schon etablierten Kohorten an der WHU eine Reihe von Online-Events, die eingehendere Gespräche und Kontaktaufnahme in entspanntem und informellem Rahmen ermöglichen. Wir haben bei einigen MBA-Studierenden nachgefragt, wie diese Events das MBA-Erlebnis zu mehr Leben erwecken und den Zusammenhalt der internationalen Gemeinschaft stärken können.
In der ersten Woche des MBA-Programms an der WHU findet traditionell die Future Leaders Fundraising Challenge auf dem WHU Campus Düsseldorf statt - eine einwöchige Veranstaltung zur Förderung von Führungskompetenzen, bei der die neuen Studierenden mit den bereits eingeschriebenen Kommilitonen zusammenkommen. So können sie netzwerken und neue Freundschaften schließen. Da das Event nun zum ersten Mal in digitaler Form stattfand, sahen sich viele Studierende nicht in der Lage, so in Kontakt zu kommen, wie sie es sich erhofft hatten. „Die Future Leaders Fundraising Challenge ist eine tolle Möglichkeit zur Integration; allerdings waren wir nur innerhalb unserer Arbeitsgruppen zusammen. Dies oft unter Beteiligung der Lehrkräfte, sodass man natürlich etwas professioneller auftreten musste. Diese soziale Initiative war ideal, um Verbindungen aufzubauen“, so Marina Ferreira, eine Vollzeit-MBA-Studentin, die das Programm gegenwärtig aus ihrem Heimatort in Brasilien absolviert.
Marina, die einen Spieleabend mit einem Online-Quiz und Scharaden veranstaltet, meint, in gewisser Weise sei es sogar besser gewesen, die anderen Studierenden digital kennenzulernen und nicht persönlich. „Wenn Unterricht auf dem Campus stattfinden würde, hätte ich mich vielleicht zu denen gesetzt, die ich schon kannte, oder wäre in meinem Freundeskreis geblieben. Durch die Online-Kontakte habe ich jedoch mit mehr Leuten aus der ganzen Klasse gesprochen. So habe ich das Gefühl bekommen, dass wir bereits eine eingeschworene Gemeinschaft sind.“
„Ich wollte mit einem TGIF-Event das Eis brechen“, ergänzt Vollzeit-MBA-Student Ariel Peña Ocando. „Ich hielt es für einen guten Anfang, zusammen entspannt ein Bier zu trinken. Als ich letztes Jahr mit dem MBA-Programm anfing, gab mir meine Klasse das Gefühl, mich zu unterstützen und mit mir an einem Strang zu ziehen. Einfache Events wie dieses hier tragen dazu bei, dass diese Werte Bestand haben. Außerdem fühle ich mich dann nicht so isoliert – ich bin ein internationaler Student ohne Angehörige in Deutschland. Ich fühle mich besser integriert, wenn ich von den Erfahrungen anderer höre.“
Auch Maria Treyvas hat das MBA-Programm an der WHU kürzlich aus dem Ausland aufgenommen; sie nimmt aus ihrer Heimatstadt Moskau in Russland am Unterricht teil. „Ich habe ein Event veranstaltet, bei dem Alumni von ihren Erfahrungen berichteten. Dabei gab es in entspannter und lockerer Atmosphäre faszinierende Einblicke in unterschiedliche Branchen und Perspektiven. Viele der Alumni teilten ihre persönlichen Erlebnisse und erzählten, wie sie sich durch das Programm weiterentwickeln konnten.“ Diese Events geben den WHU-MBA-Alumni die Möglichkeit, ihre aktuelle berufliche Tätigkeit genauer zu erläutern und zu beschreiben, wie sie die während des MBA erworbenen Kompetenzen in ihrem Bereich einsetzen und gleichzeitig gezielte Fragen zu ihren Branchen und den jeweiligen Unternehmen zu beantworten.
Die Netzwerk-Kultur war für Maria ein wichtiger Grund, sich für das MBA-Programm an der WHU zu entscheiden, als sie endlich den Entschluss gefasst hatte, ins Ausland zu gehen und dort über den nächsten Karriereschritt nachzudenken. „In Russland gehen wir zehn Jahre zur Schule, dann wird fünf Jahre lang studiert. In meinem vierten Jahr fing ich an zu arbeiten und nahm dann eine Vollzeitstelle an, sodass ich nie richtig Zeit gefunden habe, mir zu überlegen, wie es weitergehen soll. Deshalb wollte ich mich neu orientieren und internationale Erfahrung sammeln, solange ich noch nicht durch Verpflichtungen gebunden bin. Dieses Jahr soll meiner persönlichen Weiterentwicklung dienen.“ Auf die Frage, ob sie sich der WHU MBA-Community verbunden fühlt, während sie in Russland ist, lächelt sie: „Es kommt mir vor wie eine Fernbeziehung. Anfangs kam ich mir etwas verloren vor, weil sich eigentlich nichts verändert hatte, doch jetzt erkenne ich Gesichter wieder und fühle mich als Teil der WHU MBA-Gemeinschaft, da wir regelmäßig online chatten. Ich kann es kaum erwarten, endlich alle persönlich kennenzulernen.“