2021 waren sich viele Wirtschaftshochschulen unsicher, inwieweit Reisen möglich sein würden, um Studierenden die internationale Perspektive zu liefern, die vielen fehlte. Im November desselben Jahres tat sich das MBA-Programm der WHU mit der Kellogg School of Management zusammen, um ein neues internationales Modul in Lissabon, Portugal, anzubieten. Nach langer Ungewissheit während der Pandemie konnten die Studierenden damit endlich an Netzwerk-Events und Unternehmensbesichtigungen teilnehmen und mit Gleichgesinnten zusammenkommen. Amie und David aus dem Part-Time-MBA-Jahrgang 2021 geben uns Einblick in das Modul im Ausland.
Amie Stevense
Als Senior Lead for Strategic Development bei der Online-Modeplattform Zalando möchte Amie, die halb schottischer, halb niederländischer Herkunft ist, mit dem MBA ihren Horizont erweitern. „Ich habe Neurowissenschaften und Psychologie studiert und arbeite in der strategischen Planung, deshalb kenne ich mich gut damit aus, wie der Mensch funktioniert. Allerdings wurde mir klar, dass ich weniger gut weiß, wie die Wirtschaft funktioniert, und das weckte in mir den Wunsch nach einem MBA. Ich möchte meine Aufgaben selbstsicherer ausführen können und das große Ganze besser verstehen.“
Nachdem die Führungsetage sie dazu ermutigt hatte, entschied sich Amie für das Part-Time-Programm, um das Gelernte direkt in der täglichen Arbeit umzusetzen. „Während meines Studiums ging es mit meiner Karriere steil bergauf. Hätte ich meine Tätigkeit für einen Full-Time-MBA unterbrochen, wäre ich vermutlich nicht so schnell vorangekommen. Mein Arbeitgeber wusste zu schätzen, wie sehr ich mich engagiere und dass ich mein Wissen aus dem Unterricht in der Praxis anwende.“
Trotz Pandemie war es Amie letztendlich doch möglich, am internationalen Modul in Lissabon teilzunehmen. „In dem Modul behandelten die Lehrkräfte verschiedene Themen. Eines davon war Management von intellektuellem Kapital im Zusammenhang mit Patenten und Handelsmarken sowie die bestmögliche Nutzung der eigenen Ideen, das zweite Lernen vor Ort bei einem Weinunternehmen.
Wir wurden durch das Unternehmen geführt, und der Inhaber stellte uns seine Firma und deren Gründungsgeschichte vor. Dann haben wir an einem Fallbeispiel erarbeitet, wie er, der den deutschen Markt nicht kennt, beim Weinverkauf in Deutschland unterstützt werden könnte. Wo fängt man an, wenn man die Sprache nicht beherrscht? Wie positioniert man eine Marke und eine Strategie zur Erschließung eines neuen Marktes? Das war die perfekte Mischung aus Lernen und Netzwerken, und auch der Spaß kam nicht zu kurz.“
David Bertel
David arbeitet in Aachen als R&D Manager für Saint-Gobain, ein Unternehmen, das Baumaterial herstellt und vertreibt. Auch er hatte den Eindruck, dass ihm weiterführende Wirtschaftskenntnisse fehlten, und wollte diese Lücke mit einem MBA schließen. „Ich arbeite in der Hardware-Entwicklung, und dort müssen verschiedene Aspekte des Unternehmens aufeinander abgestimmt werden, damit ein neues Gerät auf den Markt kommt. Ich wollte unterschiedliche Bereiche wie Vertrieb und Marketing besser verstehen und durchschauen, welche Rolle sie in diesem Prozess spielen.“
Davids Schwerpunkt lag vornehmlich auf digitaler Strategie und Finanzen. Im weiteren Verlauf des Programms merkte er jedoch, wie ihn das unternehmerische Denken beeinflusste. „An der WHU gibt es ein unglaubliches Ökosystem, das Gründungen fördert. So hatte ich die Gelegenheit, an einem juristischen Bootcamp für unternehmerisch Tätige teilzunehmen, was in der Anfangsphase eines Start-ups enorm viel Zeit sparen kann. Dass erfolgreiche Gründungen möglich sind und ich einige derjenigen, die es geschafft haben, bei den zahlreichen Vorlesungen, Workshops und Veranstaltungen an der WHU kennenlernen kann, inspiriert mich sehr. Das hat nicht nur meinen Schwerpunkt verändert, sondern auch die Art und Weise, wie ich meine berufliche Weiterentwicklung angehe.
Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich an dem internationalen Modul in Lissabon teilnehmen konnte. Zu den Lerninhalten gehörte die systematische Nutzung von intellektuellem Kapital zur Wertschöpfung für ein Unternehmen. Das war für mich außerordentlich aufschlussreich. Da ich in der Forschung und Entwicklung tätig bin, interessiert es mich sehr, wie wir aus unseren Patenten auch dann noch einen Wettbewerbsvorteil schlagen können, wenn sie bereits abgelaufen sind.“
Genau wie Amie betont auch David, dass die Begegnung mit anderen sehr bereichernd war. „Während der Pandemie sind uns viele Möglichkeiten zum Netzwerken entgangen, deshalb war es unbezahlbar, endlich Gleichgesinnte aus dem Full-Time-MBA und von Kellogg kennenzulernen. Der gesamte Aufenthalt war etwas ganz Besonderes und unvergesslich. An einem der Abende wurden wir von einem Jurymitglied der portugiesischen Reality-Show MasterChef bekocht. Das Hotel, in dem wir wohnten, war früher ein Palast. Während unseres Aufenthalts wurde sogar für eine amerikanische Fernsehsendung namens Vampire Academy gedreht. Ich hatte die Gelegenheit, Hollywood-Stars ganz nahe zu kommen. Insgesamt war es eine unglaubliche Erfahrung.“
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