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WHU Jane Le
25.03.2022

Professorinnen-Profil: Jane Lê: Die Rolle der Menschen in erfolgreicher Strategie

Australierin/Deutsche/Britin nach Staats-angehörigkeit, aber Kanadierin im Herzen, so führt Jane Lê als Vollprofessorin den Lehrstuhl für…

Australierin/Deutsche/Britin nach Staats-angehörigkeit, aber Kanadierin im Herzen, so führt Jane Lê als Vollprofessorin den Lehrstuhl für Strategisches Management an der WHU – Otto Beisheim School of Management. Jane hat Arbeitspsychologie und Management-Training an Universitäten in England und Australien unterrichtet, bevor sie sich vor vier Jahren in Deutschland niedergelassen hat. Wir haben mit Jane gesprochen, um mehr über ihren Lehrstil zu erfahren und darüber, was Strategisches Management für MBA-Studierende bedeutet.

Was sind die wichtigsten Fertigkeiten von MBA-Studierenden?

Wenn ich an einen ‚fertigen‘ MBA-Absolventen denke, kommen mir drei wesentliche Faktoren in den Sinn: Wissen, Erfahrung und zwischenmenschliche Kompetenz. Erstens müssen Studierende das richtige Wissen haben, das man braucht, um neue Herausforderungen effektiv angehen zu können. Zweitens ist Expertise entscheidend, sei es in Strategie, im Finanzwesen, im Organisationsverhalten oder im gewählten Spezialgebiet. Die letzte und entscheidende Komponente ist die der zwischenmenschlichen Fähigkeiten. Diese beinhaltet Netzwerken, das Verhältnis zu anderen sowie starke Führungsqualitäten. Ein Grund für das hohe Ansehen der WHU ist die Tatsache, dass sie alle drei dieser Komponenten in den Fokus stellt. Die Gemeinschaft, die die WHU bildet und entwickelt ist außergewöhnlich und bietet einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Wirtschaftshochschulen. Tatsächlich liegt unser Fokus auf Menschen und menschlicher Dynamik – was sich in unseren Modulen, im WHU Career Center, unserem Netzwerk und all unseren Campus-Events widerspiegelt. Dadurch erhalten unsere Studierende eine umfassende Ausbildung und sammeln entsprechende Erfahrung, die sie während ihrer gesamten beruflichen Laufbahn nutzen können.

Wie ist Ihr Lehrstil?

Ich lehre interaktiv. Ich gebe Studierenden gerne kleine ‚Teaser-Vorlesungen‘, die in die Theorie einführen und dann schnell ins Detail gehen, während wir die Theorie in der Praxis umsetzen. Ich finde es hilfreich, das Grundgerüst zu setzen, darauf zu achten, wozu es wichtig ist, und dann direkt mit der Anwendung zu starten. Darum bevorzuge ich auch reale Fälle in Echtzeit, die sich verändern und weiterentwickeln. Dies ermöglicht den Studierenden die Komplexität solcher Situationen zu erkennen und aus den Antworten entsprechend zu lernen. Ziel ist es, dass die Studierenden erkennen, dass die reine Theorie nicht die Antwort ist, aber zumindest ein Werkzeug, das sie der Lösung näherbringt.

Wie sind Sie zur Lehre gekommen?

Ich habe immer gerne gelernt. Ich war eine von denjenigen, die immer gerne zur Schule gegangen sind. An der Uni zu studieren, war sehr aufregend für mich. Es gab so viel zu Lernen, und ich hatte das Gefühl, eine völlig neue Welt zu entdecken. Während meines Grundstudiums habe ich damit begonnen, im Hörsaal zu assistieren und bin nach und nach süchtig geworden. Während meines Promotionsstudiums bekam ich die Möglichkeit, mehr angewandte Lehre zu machen. Ich fand es aufregend, die unmittelbare Wirkung im Hörsaal zu spüren. In der akademischen Welt sind viele unserer Projekte mehrjährig – die Lehre gleicht dies mit sofortiger Rückmeldung und direktem Feedback aus.

Was ist die Future Leaders Fundraising Challenge?

Die Future Leaders Fundraising Challenge ist ein Aushängeschild in unserem MBA-Programm. Innerhalb einer Woche werden unsere MBA-Studierenden durch den Lebenszyklus einer Produktentwicklung geführt. Vom ersten Tag an bieten wir ihnen ein dynamisches Umfeld zum Lernen und Wachsen – in dem sie ständig und schnell wichtige strategische Entscheidungen im Team treffen müssen. Neben der Tatsache unternehmerische Fähigkeiten zu entwickeln und einen Vorgeschmack auf das zu bekommen, was im MBA noch kommt, tun sie dies aus bestem Grund: Sie engagieren sich für einen guten Zweck, da sie Spenden für namhafte Hilfsorganisationen sammeln. Sie bewirken etwas in der Welt. Und all dies, während sie ihre persönlichen Berufsziele verwirklichen. Das Beste ist: Egal ob dein Team gewinnt oder in den unteren Rängen landet, das Lernen ist bedeutsam, und alle tragen zu einer übergeordneten Sache bei. Im September 2021 haben die Studierenden ca. 85.000 Euro gesammelt – ein unglaublicher Betrag in so kurzer Zeit. Daher ist es keine Überraschung, wenn ich immer beeindruckt von unseren Studierenden, von ihrer Energie und ihrem Enthusiasmus bin.

Was können Sie zu Ihren anderen Kursen sagen?

Mein anderer MBA-Kurs ist Strategisches Management. An der WHU haben wir ein modernes Verständnis von Strategie. Normalerweise denkt jeder, dass Strategie etwas ist, was ein Unternehmen hat. Tatsächlich ist Strategie allerdings etwas, das Menschen in einer Organisation tun. Im Kern zeigen wir unseren Studierenden, dass es keine Strategie ohne Menschen gibt. Das ist der Einstieg in den Kurs, dann bearbeiten wir wöchentlich verschiedene Cases, bei denen die Studierenden sich in Echtzeit mit den Materialien auseinandersetzen. Am Ende des Kurses, arbeiten die Studierenden eine Live-Fallstudie durch. Im letzten Jahr haben wir mit Zoom zusammengearbeitet. Das Unternehmen hat uns vor eine strategische Herausforderung gestellt, und unsere MBA-Studierenden aufgefordert, Handlungsvorschläge zu machen. Die Aufgabe bestand also darin, diese Challenge für Zoom zu bearbeiten und Feedbackberichte an Peer Stemmler, den Geschäftsführer von Zoom Deutschland, zu senden. Diese Fallbeispiele sind wichtig und aufschlussreich, da sie in Echtzeit ablaufen und den Studierenden die Möglichkeit geben, direktes Feedback an Unternehmensstrategen zu geben. Auch darum liebe ich Strategie. – Sie wird angewendet und kann unmittelbaren, echten Einfluss haben. Zudem bietet sie die Gelegenheit, sich mit Branchenführer:innen zu treffen und zu vernetzen. Das ist eine Win-Win-Situation!

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