Stiftung WHU

Digitalisierung und Gamification im 3. Sektor

Stiftung WHU auf dem Deutschen StiftungsTag 2018 in Nürnberg

Rund 2.000 Teilnehmer machen den Deutschen StiftungsTag zum größten Stiftungskongress seiner Art in Europa. Der Kongress, der dieses Jahr vom 16. bis 18. Mai in Nürnberg stattfand, stand ganz im Zeichen der vielschichtigen Chancen und Herausforderungen, vor denen der dritte Sektor hinsichtlich der Digitalisierung steht.

Die Stiftung WHU adressiert den Themenbereich Digitalisierung & Gamification im dritten Sektor bereits seit mehreren Jahren mit eigenen Forschungsaktivitäten und speziellen Netzwerkformaten. So richtet sie seit 2016 gemeinsam mit der Haniel Stiftung und der Stiftung Digitale Spielekultur die Veranstaltung „Foundations @ Gamescom“ aus, bei der Führungskräfte aus Stiftungen gemeinsam mit ihren Kindern die weltweit größte Spielemesse besuchen und dort die Einsatzmöglichkeiten von Gamification für gemeinnützige Organisationen diskutieren. Weiterhin entstand aus einem Design Thinking Workshop für Nonprofits der Impuls zur Durchführung einer Studie zur Frage, wie digital Nonprofit-Organisationen selbst aufgestellt sind. Die Erfahrungen aus diesen Aktivitäten flossen im Rahmen von zwei Workshops in den diesjährigen StiftungsTag ein.

So thematisierte der „Arbeitskreis Internationales“ im Bundesverband Deutscher Stiftungen unter der Moderation von Dr. Peter Kreutter, Direktor Stiftung WHU, das Thema “Digitalization and Gamification in the Non-Profit Field – let’s go for a truly global perspective!“ Mit Prof. Dr. Linda Breitlauch, Hochschule Trier, Prof. Odile Limpach, TH Köln, Cologne Game Lab, Martin Lorber, Electronic Arts, und Christoph Deeg stellten vier führende Köpfe der Spieleindustrie ihre Sicht auf das Thema und ihre Erfahrungen vor.

Die beiden Arbeitskreisleiter Dr. Angela Kühnen, Vorstand Gerda Henkel Stiftung, und Dr. Rupert Antes, Geschäftsführer Haniel Stiftung, zogen ein äußerst positives Fazit. „Der Workshop hat beim Publikum Neugier für diesen Themenbereich geweckt und wir würden uns sehr freuen, wenn es gelänge, die Welten der Stiftungsleute und die der Gamer schrittweise noch mehr zusammen zu bringen und dadurch gegenseitiges Lernen und Ideengenerierung zu fördern“ so Antes.

Im Rahmen des „Offenen Kanals“ fand ein weiterer Workshop mit WHU-Beteiligung statt, dessen Ziel der kritische Diskurs zur Frage war, ob Stiftungen und soziale Organisationen intern und in ihrer eigenen Arbeit schon digital genug unterwegs sind beziehungsweise wo Handlungsbedarf und Potentiale bestehen. An zwei konkreten Fallbeispielen (Sofahopper.de und youvo.de) wurde aufgezeigt, wie Digitalisierungsinitiativen erfolgreich geplant und umgesetzt werden können. In der anschließenden Panel-Diskussion erarbeiteten Nicole Dufft, fibonacci & friends, und Peter Kreutter gemeinsam mit Markus Seidel, sofahopper.de und Off Road Kids Stiftung, Tobias Oertel, Youvo, Prof. Dr. Timon Beyes, Leuphana Universität Lüneburg, Prof. Dr. Jörg Metelmann, Universität St. Gallen, die unterschiedlichen Facetten dieses vielschichtigen Themas mit dem Auditorium.

Felix Oldenburg, Generalsekretär des Bundesverbands Deutscher Stiftungen lobte Methodik und Teilnehmerkreis des Workshops: „Es freut es mich, wenn es erfolgreich gelingt, dass sich mehrere Hochschulen gemeinsam einem Thema nähern und komplementäres Know-how zusammenbringen. Die Veranstaltung war für mich ein Musterbeispiel wie durch die Verbindung von innovativen Arbeitsformaten, wissenschaftlicher Perspektiven und praktischen Erfahrungen der Stiftungskollegen Mehrwert für den Sektor geschaffen wird.“ 

Der nächste Deutsche StiftungsTag findet von 5. bis 7. Juni 2019 in Mannheim statt.