Die Corona-Pandemie hat zu einer Vielzahl von Problemen in allen Lebensbereichen geführt – seien sie sozialer, wirtschaftlicher oder politischer Natur. Sie hat auch dazu geführt, dass die Zahl der Fälle von häuslicher Gewalt in der ganzen Welt gestiegen ist. Laut Jonathan Sportmann von der WHU – Otto Beisheim School of Management (Master in Finance 2022) und Benjamin Thielmann von der Frankfurt School of Finance (FS; Master of Finance 2022) hat dieser exponentielle Anstieg häuslicher Gewalt und die mangelnde Berichterstattung der Medien sie dazu inspiriert, ihre Liebe zum Wandern mit einem guten Zweck zu verbinden: Sie wollen am 7. August mit der Zugspitze den höchsten Berg Deutschlands besteigen und dabei Geld für den Weißen Ring e.V. sammeln, welcher Opfern von Straftaten hilft.
Auf die Zunahme häuslicher Gewalt als Folge der Pandemie wurden die beiden Studenten nicht nur durch wissenschaftliche Studien aufmerksam, sondern auch durch persönlich betroffene Familienangehörige und Freunde. „Es gibt mehrere Studien, die belegen, dass die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt in den vergangenen Jahren nicht nur in Deutschland gestiegen ist", so Sportmann und Thielmann, „Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer noch um ein Vielfaches höher liegt als die veröffentlichten Zahlen."
Die Entscheidung, die Zugspitze zu erwandern, um auf das Thema aufmerksam zu machen und Spenden für die Betroffenen zu sammeln, kam nicht zufällig zustande. Als begeisterte Wanderer, die nicht nur ihre ähnlichen wissenschaftlichen und beruflichen Interessen, sondern auch ihre gemeinsame Liebe zum Wandern verbindet, haben die Studenten schon seit über einem Jahr darüber nachgedacht, die Zugspitze zu erklimmen. Dann jedoch erkannten sie, dass sie ihre bisher größte Wanderherausforderung, auf Deutschlands höchsten Gipfel mit 2.950 Metern zu steigen, mit der Sensibilisierung für Gewalttaten, die häufig hinter verschlossenen Türen stattfinden, verbinden können. Die Studenten vereinbarten, ihre Bemühungen in Zählbares zu verwandeln, indem sie versuchen, für jeden erklommenen Meter Geld einzusammeln. Darüber streben sie eine Spendensumme von 5.000 Euro an.
Beide sind überzeugt, dass die freundschaftliche Rivalität und die produktive Synergie zwischen der WHU und der FS weitere gemeinsame Projekte der Wirtschaftshochschulen anregen werden, um einen nützlichen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten und die Beziehung zwischen den beiden Hochschulen zu stärken. Sportmann ist der Meinung, dass die WHU-Werte Mut und Engagement, die auch an der FS gelebt werden, die Studenten dazu gebracht haben, sich einzusetzen.
Die WHU ist stolz darauf, diese aktiven Studenten in ihrem Bestreben, das Bewusstsein für eine so wichtige Sache zu schärfen, unterstützen zu können und freut sich auf einen erfolgreichen Aufstieg zum Gipfel!
Wenn Sie für die Kampagne spenden und Opfer häuslicher Gewalt unterstützen möchten, dann klicken Sie hier.
Update nach der Wanderung:
Nach einer zermürbenden elfstündigen Wanderung erreichten alle elf Studierenden und Dozent:innen der WHU und der FS gegen 16:00 Uhr als Team den Gipfel. 23 Kilometer Strecke und 2.300 Höhenmeter wurden bei der Expedition überwunden, die um 4:30 Uhr morgens begonnen hatte. Alle Teilnehmenden waren erschöpft, aber stolz darauf, 1.000 € Spenden von Privatpersonen gesammelt zu haben, um ein breiteres Bewusstsein für den Kampf gegen häusliche Gewalt zu vermitteln. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die Wanderung auch in anderer Hinsicht ein Erfolg war: Sie trug dazu bei, die Beziehung zwischen den Universitäten zu verbessern und neue Freundschaften zu knüpfen. Sportmann und Thielmann, die Organisatoren der Veranstaltung, zeigten sich mit dem Ergebnis der gemeinsamen Unternehmung zufrieden und freuen sich darauf, ihre Bemühungen in Zukunft auszuweiten, sei es durch die Gründung einer studentischen Initiative oder durch die Kontaktaufnahme mit weiteren Partnerhochschulen, die ihren Studierenden und ihrer Professorenschaft die Chance geben möchten, Akademiker:innen anderer Bildungseinrichtungen kennenzulernen und ihre Netzwerke für eine gute Sache einzusetzen. Die WHU freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit diesen vielversprechenden Studierenden und wird diese auch bei zukünftigen Unternehmungen unterstützen.