WHU Allgemein

Capstone-Kurs zu Robotik, KI und Programmierung

Master-in-Entrepreneurship-Studierende bauen vielfältig begabte Roboter

Wenn die Studierenden durch die Pandemie nicht zu internationalen Start-up-Hubs reisen können, dann braucht es ein innovatives und relevantes Thema, um einen guten Ersatz vor Ort bieten zu können. Möglich machte das jetzt an der WHU – Otto Beisheim School of Management der Capstone-Kurs im Master-in-Entrepreneurship-Programm (MiE). Sind die Studierenden sonst während des Moduls im Ausland und arbeiten in Start-ups mit, konnten sie nun zumindest in Kleingruppen, mit umfassenden Hygienemaßnahmen und der täglichen Testung in den WHU-Testcentern wieder vor Ort und nicht mehr nur rein virtuell zusammenarbeiten.

Zuerst galt es, einen mit allen Sensoren versehenen und KI-fähigen Roboter auf Rädern zusammenzubauen, um ihm anschließend Leben einzuhauchen und durch Programmierung Aufgaben zuzuweisen. „Es hat vor allen Dingen Spaß gemacht, mal wieder haptisch tätig sein zu können!“, erklärt Prof. Dr. Christoph Hienerth, Inhaber des Lehrstuhls für Unternehmertum und Existenzgründung und Leiter des Moduls. „Alle mussten vorab das Programmieren mit Python lernen, auch ich. Wenn man dabei aber nur vor dem PC sitzt, bekommt man kaum ein sichtbares Ergebnis. Am Roboter dagegen zeigt sich sofort, was man richtig gemacht hat oder wo noch nachgeschärft werden muss.“

Die Präsentation am Ende des Projekts war für alle eine Überraschung, denn die Gruppen, von denen zwei auch live aus Köln und Berlin zugeschaltet waren, hatten mit dem Roboter zwar die gleichen Startbedingungen, konnten aber selbst bestimmen, wozu dieser fähig sein sollte. Alle MiE-Studierenden überraschten mit kreativen und auch unterhaltsamen Lösungen. Als Beispiel dafür dient die Gruppe von Alexander Schmidt, Philipp Hoffmann und Joel Haas: Ihr Roboter konnte nicht nur Getränke anreichen und Aktionen kommentieren, sondern auch Tänze zur selbst abgespielten Musik vorführen. „Wir mussten den Roboter so programmieren, dass er passend zum Takt der Musik tanzt und das Ganze auch noch gut aussieht“, erläutert Joel Haas die Herausforderung. „Zur Programmierung haben wir Scratch benutzt, das die Befehle in die Programmiersprache Python übersetzt. Das erleichtert den Einstieg und hilft beim Verständnis der Codes.“ Zwar wären die Studenten für das Modul auch gerne ins Ausland gereist, aber die Alternative war ebenso willkommen. „Als Professor Hienerth uns die Idee mit den Robotern vorgestellt hat, waren alle sofort begeistert“, sagt Philipp Hoffmann.

Was spielerisch aussieht, hat durchaus große Relevanz für das spätere Berufsleben der Entrepreneurship-Studierenden. „Wenn das Management keine Ahnung von der Technik hat und nicht dieselbe Sprache wie die Entwickler spricht, ist das problematisch für Unternehmen. Dann gehen Projekte zehn Mal hin und her und das verursacht hohe und vermeidbare Kosten. Alle großen Firmen, die Lager haben und auf Logistik angewiesen sind, arbeiten mit Robotern. Deshalb ist es wichtig, dass unsere Studierenden schon während des Studiums in diesem Bereich Erfahrungen sammeln können“, sagt Prof. Christoph Hienerth. Ganz ähnlich sieht das auch Teilnehmer Alexander Schmidt: „Wir selbst werden in unserem Berufsleben später wahrscheinlich keine Roboter bauen. Aber das Verständnis für diese technische Komponente ist wichtig und kann uns auch dabei helfen, neue Geschäftsmodelle zu erschließen.“

Einen TV-Beitrag von TV Mittelrhein zum Robotik-Kurs finden Sie hier.