Zum zweiten Mal organisierte Dr. Monika Hauck, WHU-Alumna und ehemalige Leiterin des WHU Entrepreneurship Centers, das Circular Fashion Camp. Hauck, die Anfang 2019 das Unternehmen CHANGE ROOM gründete, setzt sich seit mehreren Jahren für nachhaltige Mode und bewusstes Konsumverhalten ein.
Über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgten am 18. März das zweistündige Circular Fashion Camp, bei dem die Designerin und Autorin Orsola de Castro eine Keynote hielt. De Castro gründete in den neunziger Jahren ihre eigene Upcycling-Marke, mit der sie getragenen Kleidungsstücken ein neues Leben verlieh. Nach dem Einsturz des Rana Plaza Fabrikgebäudes in Bangladesch im Jahr 2013 rief sie zudem die mittlerweile weltweit agierende Stiftung Fashion Revolution ins Leben. In ihrem Vortrag las de Castro nun unter anderem aus ihrem neuen Buch “Loved Clothes Last: How the Joy of Rewearing and Repairing Your Clothes Can Be a Revolutionary Act” vor und erörterte, warum wir nach so vielen Jahren noch immer über Nachhaltigkeit in der Mode diskutieren müssen. Eine Hauptschuld, so de Castro, würden weiterhin die Modemarken tragen, die ihre Kunden hinters Licht führen und nicht eindeutig aufzeigen, wie Hemd, Hose & Co produziert werden.
Neben de Castro hatten auch vier Circular Fashion Startups die Gelegenheit, sich zu präsentieren. Das kenianische Startup EMEKA stellt beispielsweise hochwertige Anzüge aus Textilien her, die Europäer zuvor in Altkleidercontainern entsorgt haben. NRNY hingegen ist eine Art Tauschbörse, die es seinen Kundinnen ermöglicht, den eigenen Kleiderschrank zu teilen und für kleines Geld Kleidungsstücke für einen ein- bis zwölfwöchigen Zeitraum zu vermieten. Auch wenn die meisten der Startups noch weit von der Profitabilität entfernt sind und verschiedene Geschäftsmodelle verfolgen, so sind sich alle Gründerinnen und Gründer in einer Sache einig: Die nachhaltigsten Kleidungsstücke sind die, die wir bereits in unseren Kleiderschränken haben.