WHU Allgemein

Der Krise widerstehen

Was kleine und mittelständische Unternehmen jetzt tun können, um sich zu behaupten

Die blanken Zahlen zeichnen ein angespanntes Bild: Ein Drittel der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Deutschland hat durch die Corona-Krise Kurzarbeit anmelden müssen, jedes fünfte ist von der Insolvenz bedroht. Viele davon sind Familienunternehmen, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden. Dass sie sich bedingt durch die Krise aber nicht in ihr Schicksal fügen müssen, zeigt Prof. Dr. Nadine Kammerlander von der WHU – Otto Beisheim School of Management. Im Online-Kurs „Getting out of the crisis: What small businesses can do right now“ erläutert Kammerlander, welche Maßnahmen genau jetzt auf den Weg gebracht werden können, um die Krisensituation zu meistern. Ins Leben gerufen wurde der praxisorientierte Vortrag vom Institut für Familienunternehmen und Mittelstand an der WHU und dem Bittersweet Club.

Die gegenwärtige Corona-Krise hat bei KMU bislang besonders schwere Spuren hinterlassen. Im Gegensatz zu großen Konzernen haben sie häufig eine deutlich geringere Diversifikation und können nicht einfach auf andere Produkte oder Dienstleistungen ausweichen. Zudem fehlt ihnen oftmals eine starke Lobby, um sich bei der Politik Gehör zu verschaffen, wie Prof. Nadine Kammerlander ausführt. Dennoch sind auch Familienunternehmen der Krise nicht schutzlos ausgeliefert. Um die ökonomisch angespannte Phase zu überwinden, rät die Forscherin zu verschiedenen sofortigen, kurzfristigen und langfristigen Maßnahmen.

So ist es für KMU unmittelbar ratsam, sich mit ausreichender Liquidität zu versorgen, um so einer Insolvenz vorbeugen zu können. Unterstützt werden kann das durch die Senkung von Kosten im eigenen Betrieb. Ein wichtiger Aspekt auf kurze Sicht ist es laut Kammerlander, dann die Gewinne wieder zu erhöhen. Dies kann beispielsweise durch die Umstellung der Produktion auf nachgefragte Güter wie Schutzmasken oder Desinfektionsmittel geschehen. Langfristig wird es sich für KMU schließlich lohnen, in radikale Innovationen und die Digitalisierung zu investieren. Bei allen getroffenen Maßnahmen kommt es nach der Analyse von Prof. Kammerlander gerade für Familienunternehmen darauf an, anpassungsfähig und offen gegenüber Veränderungen zu sein.

Im Online-Kurs in voller Länge werden alle Aspekte sofortiger, kurzfristiger und langfristiger Maßnahmen für KMU während der Corona-Krise vorgestellt.

Sehen Sie auch ein Interview mit Prof. Nadine Kammerlander zu diesem Thema in der aktuellen Ausgabe von "Campus TV".