Die Corona-Krise hat es gezeigt: Online-Sprechstunden beim Hausarzt sind plötzlich kein Problem mehr, interaktive Workshops, Sprachkurse, kulturelle Veranstaltungen, Fitnesstrainings können durchaus auch vom eigenen Wohnzimmer aus besucht werden, ältere oder behinderte Menschen können mehr an solchen Veranstaltungen teilhaben, und Online-Trainings sind auch für die Generation 80+ eine Option.
Dass das Potential digitaler Formate und Technologien gerade im sozialen und zivilgesellschaftlichen Bereich groß ist, haben die Initiatoren des „Digital Social Summit“ (DSS) bereits vor zwei Jahren erkannt und beschlossen, hier mit einer Veranstaltung aktiv zu werden. Ziel des Summit ist die Vernetzung von Akteuren des Non-Profit-Sektors, die die Digitalisierung vorantreiben und aktiv gestalten wollen. Dabei geht es vor allem um die Fragen, wie es zivilgesellschaftlichen Organisationen gelingt, sich in den Debatten um Digitalisierung Gehör zu verschaffen und ihre Expertise einzubringen.
Binnen weniger Wochen auf ein komplett digitales Format umgestellt, demonstrierte der „Digital Social Summit 2020“, welcher Innovationssprung für die Digitalisierung durch COVID-19 ausgelöst wurde. Anders als bei der physischen Konferenz in 2019 bot die digitale Variante in diesem Jahr den Teilnehmenden nun über eine virtuelle Plattform Raum für einen Austausch von persönlichen Erfahrungen, Vorstellung von Best-Practices und Diskussion innovativer Ideen. Mehr als 1.300 Teilnehmende – fast drei Mal so viele wie im Vorjahr – waren online. Eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Formaten bot viel Abwechslung: Impulsvorträge, Interviews, Panels und interaktive Workshops. Im Vordergrund des diesjährigen Summits standen – wenig überraschend – die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Digitalisierung der Freiwilligenarbeit und der Sozialarbeit. Insbesondere Digitalisierungskonzepte, die auch fernab der Pandemie Abhilfe bei sozialer Isolation schaffen können, stießen auf das Interesse der Summit-Besucher.
Initiiert wurde der DSS 2019 neben der Stiftung Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung (WHU) von einer Reihe renommierter Institutionen: der Baden-Württemberg Stiftung, betterplace lab, dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Robert Bosch Stiftung, ZiviZ im Stifterverband sowie der Stiftung Bürgermut. Die WHU war dabei nicht nur mit ihrer wissenschaftlichen Expertise zur Digitalisierung der Zivilgesellschaft vertreten, sondern auch mit zwei ehemaligen Studierenden im Referentenkreis. Im t3n Podcast Interview war WHU-Alumnus Christian Vollmann von www.nebenan.de im Gespräch mit Redakteur Stephan Dörner und Kellogg-WHU-Alumnus Karsten Drath, Managing Partner von „Leadership Choices“, beriet zur Frage von „Resilienz & Führung“.
Im Rahmen der „Short Bites“, eines neuen digitalen Interviewformates beim Summit, sprach Dr. Peter Kreutter, Direktor der Stiftung WHU, mit verschiedenen Stiftungs- und Unternehmensvertretern, darunter Rania Al-Khatib, Senior Expertin Deutsche Post DHL Group. Sie berichtete eindrucksvoll über das freiwillige soziale Engagement von mehr als 100.000 Mitarbeitenden des Konzerns, die jährlich als Volunteers gemeinnützige Projekte in ihren Gemeinden unterstützen, und wie dieses Engagement digital initiiert und koordiniert wird.