Alljährlich organisiert die studentische Initiative Tradity das Event „Tradity Meets WHU“. Mit dem Ziel, finanzielle Bildung an deutschen Schulen zu fördern, stellten die Studierenden dieses Jahr eine rein virtuelle Konferenz auf die Beine, an der mehr als 100 motivierte Schülerinnen und Schülern teilnahmen. Neben der Siegerehrung des Tradity Börsenspiels und mehreren Netzwerksessions, hielten fünf Vortragende spannende Reden rund um die Themen Finanzen, Politik und Wirtschaft.
Den Auftakt machte der WHU-Professor Dr. Ralf Fendel. Als Inhaber des Lehrstuhls für Monetäre Ökonomik vermittelte Fendel den Schülerinnen und Schülern, wie sich die Geldpolitik während der Coronapandemie verändert hat und was die Krise für volkswirtschaftliche Implikationen hat. Im Anschluss gab der WHU-Alumnus Kris Tschischke eine Einleitung in das Thema Mergers & Acquisitions und erklärte die Rolle von Private Equity Firmen. Nach einer virtuellen Campustour gab es dann am Nachmittag die Möglichkeit zwischen zwei Vorträgen zu wählen. Während der FDP-Europaabgeordnete Moritz Körner über globalpolitische Handelsthemen referierte, gab Sebastian Kuhnert Einblicke in den IPO-Prozess von Unternehmen. Wie der leidenschaftliche Schachspieler Kuhnert illustrierte, machte er nach seinem Studium an der WHU – Otto Beisheim School of Management sein Hobby zum Beruf. Für mehrere Jahre arbeitete er in verschiedenen Internetunternehmen und übernahm schließlich die Position des Chief Executive Officers der Schachplattform chess24, welche er fusionierte und unter dem Mutterkonzern Play Magnus an die Börse führte. Auch wenn Kuhnert die vorausgegangenen Finanzierungsrunden im Vergleich zum Börsengang als noch anspruchsvoller empfand, waren für das Börsendebüt mehrere Monate harte Arbeit nötig. Wie Kuhnert den gespannt zuhörenden Schülerinnen und Schülern schilderte, war der Prozess dennoch äußerst spannend. Nach dem Börsendebüt hätte er dann ein unglaubliches Glücksgefühl empfunden.
Eines der Highlights der Veranstaltung war überdies die Rede von Aya Jaff. Die junge Gründerin veröffentlichte bereits im Alter von 22 Jahren ihr erstes Buch und wurde 2019 vom Forbes-Magazin in die Liste der erfolgreichsten „30 under 30“ aufgenommen. Mit der Auszeichnung „30 under 30“ kürt Forbes jährlich die erfolgreichsten unter 30-Jährigen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Industrie. Wie die mittlerweile 25-Jährige Jaff verriet, habe sie damals aus schierer Neugierde mit dem Aktienhandel begonnen. Seither sei eine ihrer wichtigsten Erkenntnisse gewesen, dass es zum Aktienhandel vor allem Geduld brauche. Den anwesenden Schülerinnen und Schülern empfiehl Jaff daher mittels Börsensimulationen erste Erfahrung zu sammeln. Zwar wären auch Neo-Broker wie Trade Republic und Robinhood ein einfacher Einstieg, doch sollten gerade junge Menschen zunächst ein Gefühl für den Markt bekommen, ohne ein Verlustrisiko einzugehen. Das Börsenspiel von Tradity biete hierzu eine großartige Möglichkeit. Und wann ist der beste Zeitpunkt zu beginnen? Auch hierzu hatte Jaff eine passende Antwort: „Es ist immer die richtige Zeit zu starten.“