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Im Dialog mit Nobelpreisträgern

Nachwuchswissenschaftler und Alumni der WHU treffen bei 7. Lindauer Tagung der Wirtschaftswissenschaften auf weltbekannte Forscher

Im Dialog mit Nobelpreisträgern
Nobelpreisträger Prof. Dr. Robert J. Aumann (links) im Gespräch mit Nachwuchsökonom:innen. © Christian Flemming/Lindau Nobel Laureate Meetings

Daniel Schaupp wird das vergangene Wochenende noch lange in Erinnerung behalten. Als Juniorprofessor der WHU – Otto Beisheim School of Management war er eingeladen, an der 7. Lindauer Tagung der Wirtschaftswissenschaften in der Lindauer Inselhalle teilzunehmen. Zusammen mit dem WHU Alumnus Frederik Neugebauer und dem Postdoktoranden Niklas Meyer gehörte er damit zu 330 auserwählten Nachwuchswissenschaftlern, die vom 23. bis 27. August die Chance hatten, sich mit 19 Preisträgern des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften in Lindau auszutauschen und sich von ihrer Forschung inspirieren zu lassen. „Eine einzigartige Gelegenheit, denn schließlich bekommt man nicht jeden Tag die Chance, sich mit Nobelpreisträgern zu unterhalten“, so Schaupp.

Ursprünglich sollte die Tagung der Wirtschaftswissenschaften, die seit 2004 von dem internationalen Wissenschaftsforum der Lindauer Nobelpreisträgertagungen veranstaltet wird, bereits 2020 stattfinden. Aufgrund der COVID-19-Pandemie musste sie jedoch verschoben werden. In diesem Jahr waren nun drei Preisträger unter den 19 Laureaten, die erst in den vergangenen Jahren mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden: Prof. Dr. Paul R. Milgrom und Prof. Dr. Robert B. Wilson (2020) sowie Joshua D. Angrist (2021). Neben der aktuellen Forschung der Spitzenwissenschaftler standen aus aktuellem Anlass vor allem Themen wie „Gesellschaftlicher Wandel und Social Media“ sowie „Wirtschaft und Politik im Zeichen von Krieg und Sanktionen“ auf der Agenda der Tagung. In verschiedenen Formaten bekamen Nachwuchswissenschaftler und Preisträger die Gelegenheit, sich intensiv auszutauschen.

Im Dialog mit Nobelpreisträgern
© Christian Flemming/Lindau Nobel Laureate Meetings

Als besonderen Programmpunkt hatte die Beisheim-Stiftung in diesem Jahr ein sogenanntes Partner Breakfast mit Podiumsdiskussion ausgerichtet, das Prof. Dr. Nadine Kammerlander, Inhaberin des Lehrstuhls für Familienunternehmen der WHU, moderierte und an dem auch Nobelpreisträger Prof. Dr. Oliver Hart von der Harvard Universität teilnahm. Dr. Toni Calabretti, Vorstandsvorsitzender der Stiftung WHU, begrüßte die Teilnehmer dazu persönlich. Unter dem Titel „Responsibilities of Science and Business in our Current Societies” diskutierten Reimer Belschner, externer Doktorand der WHU, und Prof. Dr. Mei Wang vom Lehrstuhl für Behavioural Finance der WHU zusammen mit Prof. Dr. Hart darüber, wie sich Wissenschaft und Wirtschaft angesichts von Klimakrise, Krieg und sozialer Ungerechtigkeit sozial verantwortungsvoll verhalten können und was „verantwortungsvolles Handeln“ heute überhaupt bedeutet.

Am Ende der Tagung stand vor allem die Erkenntnis, dass sich unser Wirtschaftssystem ändern muss. Dies nimmt auch Daniel Schaupp aus der Begegnung mit den Nobelpreisträgern mit. „Es war wahnsinnig spannend, Ideen zu Veränderungen von Kapitalmärkten und Unternehmen mit Nobelpreisträgern zu diskutieren“, sagt er. Auch habe ihn die Begegnung bestärkt, seine eigene Forschung weiterzutreiben und weiterhin im Austausch zu bleiben. Das dürfte kein Problem sein, denn alle Nachwuchswissenschaftler, die einmal an der Tagung teilgenommen haben, bleiben ihr Leben lang Teil des Lindauer Laureate-Alumni-Netzwerks.