Die American Accounting Association verlieh WHU-Juniorprofessor Dr. Victor van Pelt den Management Accounting Section Dissertation Award für seine Dissertation über „Asymmetrische Anpassung von Kontrolle" ["Asymmetric Adjustment of Control“]. Der Preis wird vom Institute of Management Accountants gestiftet und würdigt herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet des Management Accounting.
In seiner Studie untersucht Victor van Pelt, ob Manager, die Erfahrung mit Kontrollentscheidungen haben, dazu neigen, ihre Angestellten mehr als andere zu kontrollieren. Manager sollten gleichermaßen bereit sein, ihre Kontrolle über Mitarbeitende zu verringern, wie sie zu verstärken. Gestützt auf die psychologische Theorie sagt van Pelt jedoch voraus, dass die Erfahrung mit der Kontrolle von Beschäftigten die Überzeugung bestärkt, dass Angestellte kontrolliert werden sollten. Im Gegensatz dazu bestärkt die Erfahrung, Mitarbeitende nicht zu kontrollieren, nicht die Überzeugung, dass Mitarbeitende nicht kontrolliert werden sollten. Dementsprechend sollten Manager weniger bereit sein, ihre Kontrolle über Mitarbeitende zu verringern, als ihre Kontrolle über sie zu verstärken. Die Ergebnisse des Experiments unterstützen seine Vorhersage, indem sie ein deutliches asymmetrisches Anpassungsmuster zeigen.
„Es ist eine große Ehre, dass die American Accounting Association meine Arbeit für den Management Accounting Section Dissertation Award ausgewählt hat. Ich bin mehr als glücklich, mit meiner Forschung auf dem Gebiet der betrieblichen Rechnungslegung einen Beitrag zu leisten", berichtet Victor van Pelt. Van Pelts Studie bietet einen warnenden Hinweis für die Praxis: Umfangreiche Erfahrungen mit der Kontrolle von Mitarbeitenden können zu einer andauernden Kontrolle ["control creep"] führen, wobei die Kontrolle im Laufe der Zeit schrittweise verstärkt wird. Insbesondere kann ein verstärkter Glaube, dass Beschäftigte kontrolliert werden sollten, nicht nur dazu führen, dass Manager an ihrer Kontrolle über die Angestellten festhalten, sondern diesen Glauben noch weiter verstärken, weil er genau die Art von Mitarbeiterverhalten hervorruft, die ein höheres Maß an Kontrolle rechtfertigt. Da Van Pelts Studie außerdem zeigt, dass Manager nicht den Glauben bestärken, dass Mitarbeiter in Umgebungen mit niedriger Kontrollintensität nicht kontrolliert werden sollten, müssen Firmen und Institutionen den Kontakt von Managern in solchen Umgebungen nicht zwingend einschränken.
Victor van Pelt ist seit August 2019 als Juniorprofessor an der WHU tätig. In seiner Forschung wendet er experimentelle Forschungsmethoden auf Themen und Fragestellungen des Rechnungswesens an. Seine Arbeit konzentriert sich vor allem darauf zu verstehen, wie Menschen Transparenz, Rechnungslegungsinformationen, Leistungskennzahlen und Kontrollen produzieren, nutzen und darauf reagieren. Van Pelt studierte Organization Studies (BSc) und International Management (MSc) an der Universität Tilburg. Er absolvierte ein zweijähriges Forschungs-Masterprogramm und promovierte im Juni 2019 an der Tilburg Universität in Accounting.
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