Zum ersten Mal in der Geschichte der WHU – Otto Beisheim School of Management, fand im September ein Career Day online statt. Auch der für in zwei Wochen geplante Founders Career Day, bei dem WHU-Alumni für ihr Startup Studierende rekrutieren, wird aufgrund der COVID-19 bedingten Einschränkungen virtuell erfolgen. Im Interview erzählt Heike Hülpüsch, Leiterin des Career Centers der WHU, wie die Umstellung auf das Online-Format geglückt ist.
Man kann auch online Netzwerken.
Dies ist nicht nur eine Erkenntnis, die Heike Hülpüsch in den vergangenen Monaten gewonnen hat, sondern auch eine Erfahrung, die viele Studierende beim virtuellen Career Day gemacht haben. Die Career Days der WHU, bei denen Unternehmen aus verschiedensten Industrien um Talente werben, leben von informellen Begegnungen und dem persönlichen Austausch. Die Studierenden unterhalten sich über einem Stück Kuchen oder einer Tasse Kaffee mit Unternehmensvertretern und lernen einander kennen. Man schüttelt sich die Hand und verabredet sich – wenn es gut läuft – zu einem Follow-up Gespräch. Auch wenn solche Feinheiten im virtuellen Kontext besonders schwer zu ermöglichen sind und ein Handschlag nicht mehr zeitgemäß erscheint, so ist es Hülpüsch und ihrem Team dennoch gelungen, eine inspirierende und gelöste Atmosphäre zu schaffen.
Ein virtueller Career Day bietet viele Vorteile
Ähnlich zu einem regulären, auf dem Campus stattfindenden Career Day, können bei dem virtuellen Pendant Einzelgespräche geführt werden, Workshops stattfinden und spontane Fragen an den „Live-Ständen“ gestellt werden. Ein großer Vorteil des virtuellen Formats ist die gewonnene Flexibilität. Studierende und Unternehmensvertreter können gleichermaßen remote teilnehmen und müssen nicht auf dem Campus anwesend sein. So konnten beim vergangenen Career Day erstmalig Studierende teilnehmen, die sich zurzeit in ihrem Auslandssemester befinden. Neben der gestiegenen Flexibilität können die Career Days zudem noch individueller gestaltet werden: Studierende können vorab oder während eines Vortrages Fragen einschicken, die mit in die Präsentation eingebaut werden können. Darüber hinaus sind auf der Online-Plattform des Career Days alle Informationen gebündelt dargestellt, was den Studierenden die Vor- und Nachbereitung des Events erleichtert.
Anfänglich, so erinnert sich Hülpüsch, stand sie dem virtuellen Format noch mit Skepsis gegenüber und war sich unsicher, ob das Konzept angenommen wird. Es sei nicht so einfach gewesen, das Online-Format anzupreisen, schließlich habe sie selbst nicht gewusst, ob die Idee aufgeht. Nicht zuletzt durch die virtuelle Kulisse sei der diesjährige Career Day jedoch ein „voller Erfolg“ geworden. Aufgrund der gewonnen Flexibilität haben sogar mehr Studierende teilgenommen als in den Jahren zuvor.
Der am 26. November stattfindende Founders Career Day werde noch besser, verspricht Hülpüsch. Man hätte die Online-Plattform um weitere Funktionen ergänzt und werde 1-1 Chats anbieten, eine Art optimiertes, virtuelles Speed-Dating. Dadurch werde nun auch Unternehmen die Möglichkeit gegeben, Studierende auf Basis ihres Profils zu Gesprächen einzuladen. Die persönliche Vorbereitung, welche die Studierenden vor dem Career Day treffen, bliebe jedoch nahezu unverändert: Man solle seine Unterlagen vorbereiten, offen sein für neue Impulse, Begeisterung mitbringen und vor allem Spaß haben.