WHU Allgemein

Neue Perspektiven auf Vallendar

In seiner Fotoausstellung zeigt Professor em. Jürgen Weber die Vielgestaltigkeit Vallendars

Vallendar, eine kleine Stadt, direkt am Rhein, positioniert zwischen Rheinromantik und weltweiter Bekanntheit als Universitätsstandort, zwischen Tradition und Veränderung. Prof. em. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, nach 33 Jahren inzwischen emeritierter Professor der WHU – Otto Beisheim School of Management, hat mehr als die Hälfte seines Lebens hier verbracht und Vallendar in dieser Zeit als einen Ort der Vielfalt kennengelernt: Die Stadt hat den national bekannten Controlling- und Logistik-Experten nicht nur eingenommen, sondern auch inspiriert – so sehr, dass Weber nach seiner Emeritierung begann, Szenen und Orte der Stadt zu fotografieren – mit dem iPhone.

Vor zahlreichen Besuchern hat der Emeritus und Fotograf nun mit einer Vernissage seine erste Fotoausstellung eröffnet: „Vallendar by Smartphone – Facetten einer rheinischen Kleinstadt“ ist sie betitelt und noch bis zum 10. Februar im C-Gebäude der WHU am Burgplatz 2 in Vallendar zu sehen. 24 Doppelbilder umfasst die Ausstellung, Themen wie „Wahrzeichen“, „Alter Stadtkern“, „Auf den Hügeln“, „Verkehr“ sowie „Kirche und Wissenschaft“ werden darin angesprochen. Geprägt sind die Fotografien durch eine bewusst gestalterische Perspektive.“ Keinesfalls erheben sie den Anspruch, die Stadt objektiv zu dokumentieren, stellt Weber klar.  „Vielmehr machen sie auf pointierte Weise meine persönliche Sicht auf die Stadt und meine Eindrücke von ihr deutlich.“ Die Bilder vermitteln dem Betrachter völlig neue Perspektiven auf Vallendar.

„Die Gestaltung im Viereck, der Ausschnitt eines Ganzen, und die Fähigkeit, darin spannende Kompositionen zu finden, oft mit wenigen Bildelementen, das waren von Anfang an Dinge, die an Jürgen Webers Bilder aufgefallen sind“, sagte Eckhard Schaust, Vorsitzender des Fotoclub-Koblenz e.V., bei der Vernissage, als er sich daran erinnerte, wie Weber 2019 zu dem Verein stieß. „Der Fotoclub hat sich deshalb sehr gefreut, mit ihm jemanden zu haben, der auch einen anderen Blickwinkel und andere Ideen mit seiner Arbeit in unser Wirken einbringen konnte.“

Für die Bilder, die Weber nun in seiner Ausstellung zeigt, hat er fotografisch eine einheitliche grundsätzliche Form gewählt, durch die unterschiedliche Facetten der Vielgestaltigkeit des Ortes deutlicher hervortreten. Alle Bilder haben dasselbe Format, 4:3 und hochkant, sind mit ein- und derselben iPhone-Kamera aufgenommen und gefiltert, so dass der Stil an die analoge Fotografie erinnert.

Dass Jürgen Weber nun bei der Vernissage, nicht wie jahrzehntelang als Professor, sondern als Künstler seine Zuhörer an der WHU begrüßte, schien weder ihm selbst noch dem Publikum ungewöhnlich. „Die Entwicklungsmetamorphose des Jürgen Weber mündet in eine künstlerische kreative Phase, die ungewöhnlich aber trotzdem folgerichtig ist, weil sie aus der Neugier resultiert, die Wissenschaftler eben antreibt “, sagte WHU-Rektor Prof. Dr. Markus Rudolf. Weber selbst schien dieser Rollenwechsel überhaupt nicht schwerzufallen. „Weil Wissenschaft und Fotografie viel mehr gemeinsam haben, als es auf den ersten Blick scheint“, sagt der Fotograf. „In beiden Disziplinen muss man den Dingen auf den Grund gehen.“

Der Ausstellungskatalog ist hier auch in digitaler Form zu sehen.