WHU Allgemein

Python-Kurs an der WHU

Python als das neue Excel – Alexander Hess berichtet über seinen WHU-Coding-Kurs.

Seit Herbst 2018 unterrichtet Alexander Hess, Doktorand am Lehrstuhl für Logistikmanagement bei Prof. Dr. Stefan Spinler an der WHU – Otto Beisheim School of Management, den fakultativen Kurs „Introduction to Python and Programming“. Im Interview berichtet er von einem stetig steigenden Interesse seitens der Studierenden sowie den vielen Vorteilen Pythons.

Es waren die Studierenden selbst, die damals den Anstoß für den Coding-Kurs gaben. Wie Hess sich erinnert, organisierte die studentische Initiative Business Meets Tech – WHU’s Tech Initiative im Juli 2018 eine Veranstaltung, bei der alle Lehrstühle eingeladen waren, sich über mögliche Digitalisierungsprojekte auszutauschen. Er sei einer derjenigen gewesen, erzählt Hess, die haben mitmachen wollen. Anfänglich hätten die Studierenden somit gar nicht explizit nach einem Python-Kurs gefragt, sondern suchten vielmehr nach einer Alternative zu einem klassischen Excel-Spreadsheet, woraufhin er in den darauffolgenden Monaten ein Konzept für die neue Vorlesungsreihe entwarf.

Hess selbst hat sich Python im Selbststudium angeeignet. Im Jahr 2014 gründete er ein Startup, wobei es jedoch ein entscheidendes Problem gab: „Wir haben keine Programmierer gefunden“, erinnert er sich. Aus diesem Grund entschied sich Hess für drei Monate aus dem operativen Geschäft rauszuziehen, um die Python-Kenntnisse zu erwerben, die das junge Unternehmen zum Wachstum benötigte. Nachdem ihm dies gelang und er einige Zeit später das Startup verließ, ist Hess inzwischen Promotionsstudent an der WHU und gibt sein Wissen auch an Studierende weiter.

Zu Beginn einer neuen Vorlesungsreihe ist es für ihn wichtig, eine klare Abgrenzung zu schaffen: „Ab wann fängt programmieren an und bis wann handelt es sich um Statistik?“ Neben einer besseren Unterscheidbarkeit zeigt er den Studierenden hierdurch auch erste Zusammenhänge einer Programmiersprache mit dem Wirtschaftsstudium auf. Laut Hess sei es heutzutage nämlich für nahezu jedermann essenziell, Programmiersprachen wie Python zu erlernen. Wenn es nach ihm ginge, solle dies sogar schon in der Schule geschehen, um möglichst früh Kontaktpunkte zu schaffen und die digitale Zukunft Deutschlands zu sichern.

Insbesondere für Studierende der Wirtschaftswissenschaften bietet der gekonnte Umgang mit Python allerhand Vorteile: So sei Python viel besser nachvollziehbar als eine klassische Excel-Tabelle. „Wenn man Python anguckt, liest es sich wie eine Instruktion was gemacht werden muss“, schwärmt Hess. Die Programmiersprache sei sehr intuitiv aufgebaut, Excel hingehen „schwer zu lesen“ und vor allem durch Zellbezüge oft unübersichtlich. Darüber hinaus könne man mit Python deutlich größere Datenmengen verarbeiten, als dies in anderen Programmen möglich sei.

Hess‘ Devise lautet also, den eigenen Blickwinkel zu vergrößern und neue Herangehensweisen zu wählen. Auch wenn er selbst allein in der Python-Welt so viel lernen könne, dass ihn dies „bis zur Rente“ auslasten würde, würden die Vorteile von Programmiersprachen überwiegen. Und wenn man bei dem Wort Python noch immer an eine Würgeschlange denkt? Hess schmunzelt und sagt: „Einfach mal meinen Kurs angucken.“

Alexander Hess stellt seine gesamte Vorlesungsreihe zum Selbststudium auf YouTube zur Verfügung.