Der diesjährige Kongress forumWHU – Wirtschaft in der Verantwortung der WHU - Otto Beisheim School of Management stand unter dem Titel „Richtungsweisend – Jahrzehnt des Wandels.“ Erstmalig seit der Gründung des Kongresses wurde dieser nicht in Vallendar, sondern am 20. und 21. November virtuell veranstaltet. Seit über einem Jahrzehnt ermöglicht die von Studierenden organisierte, zweitägige Veranstaltung einen Austausch zwischen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
„Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“ So wurde der französische Autor und Dichter Antoine de Saint-Exupéry bei der Eröffnung des Kongresses am Freitag, den 20. November zitiert. Doch wie möchten wir diese Zukunft gestalten? Und was müssen wir heute dafür tun, um das Leben von morgen zu ermöglichen?
Christian Wulff, Bundespräsident a.D.
Besonders eindrucksvoll beschrieb Christian Wulff, ehemaliger Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland und Schirmherr von forumWHU, seine richtungsweisenden Gedanken: „Wir sollten aus der Vergangenheit lernen, dass sich die Zukunft nicht voraussagen lässt.“ In unserer heutigen, polarisierten Welt würde es immer schwerer werden, verlässliche Prognosen zu treffen, so Wulff. Ereignisse wie der Brexit oder der überraschende Wahlsieg Trumps vor vier Jahren hätten uns dies abermals gezeigt. Inzwischen käme es bei vielen richtungsweisenden Ereignissen somit zunehmend auf jede einzelne Stimme an.
Wie Wulff schon beim letzten forumWHU erörterte, wäre es die Aufgabe der Millennials und der Generation Z, den Zusammenhalt der Gesellschaft zu sichern. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, müsse man sich „ein eigenes, umfassendes Bild“ machen. Für das Jahrzehnt des Wandels brauche es somit neben Neugierde und Offenheit auch eine sorgfältige Überprüfung von Informationen.
Christian Lindner, Bundesvorsitzender der Freien Demokraten (FDP)
Mit seiner Keynote „Mut zur Freiheit“ warb auch Christian Lindner, Bundestagsabgeorndeter und Vorsitzender der FDP, für seine richtungsweisenden Gedanken. Lindner plädiert dabei vor allem für Toleranz: Wir müssen aufpassen, dass unsere Akzeptanz gegenüber anderen, abweichenden Meinungen nicht nachließe. Fortschritt hänge damit zusammen, dass wir mit Meinungen experimentieren können. Mit Blick auf die Entwicklungen in Belarus und Hongkong mahnte Lindner, dass dies auch auf internationaler Ebene gelten müsse. Im Jahrzehnt des Wandels müssen wir somit achtgeben, an Toleranz und unseren freiheitlichen Grundwerten festzuhalten.