WHU Allgemein

TEDxWHU 2021 – Embrace Change

„Scheitern ist Teil des Erfolgs und die beste Gelegenheit herauszufinden, wie sehr wir etwas wirklich wollen.“

Wie schaffen wir es, Veränderungen oder gar Scheitern positiv zu bewerten? Zum siebten Mal organisierten Studierende der WHU – Otto Beisheim School of Management am 30. Januar die Konferenz TEDxWHU. 94 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland verfolgten das virtuelle Event, welches dieses Jahr unter dem Motto „Embrace Change“ („Sei offen für Veränderung“) stattfand. Unter anderem stellten die Bestsellerautorin Greta Silver, der Abenteurer und Extremsportler Hein Wagner sowie der Fußballprofi Tony Mamodaly ihr Verständnis von Wandel und Veränderung vor.

Greta Silver – Die Vorteile des Älterwerdens

Vom 30. bis zum 60. Lebensjahr ist es genauso lang wie vom 60. bis zum 90. – exakt 30 Jahre. Dies ist die Botschaft von Greta Silver, die mit den Büchern „Wie Brausepulver auf der Zunge“ und „Alt genug, um mich jung zu fühlen“ deutschlandweit Bekanntheit erlangte. Mit 60 Jahren begann die heute 72-Jährige zu modeln, im Alter von 66 Jahren startete sie ihren YouTube-Kanal. In ihrem TEDxWHU-Vortrag ermutigte sie nun dazu, das Älterwerden schätzen zu lernen und die Vorteile zu sehen. Im Rentenalter würde man das gleiche „Lebenspaket“ noch einmal erhalten, nur dieses Mal ohne Stress und Jobsorgen. „Dies ist die Zeit, unsere Träume zu verwirklichen, für die wir in jungen Jahren keine Zeit hatten“, schwärmt Silver. Viele in ihrem Alter würden spätestens, wenn sie einen Rollator bekämen, aufhören, Visionen zu haben und sich neu zu erfinden. Silver denkt anders: Wir sind für unser eigenes Glück verantwortlich. Und kein Zeitpunkt ist zu spät, um die eigenen Ziele und Träume zu verwirklichen.

Tony Mamodaly – Scheitern als Erfolgsfaktor

Wie wichtig es ist, hart zu arbeiten und seine Ziele niemals aus den Augen zu verlieren, hat Tony Mamodaly früh gelernt. Als ehemaliger Profi-Fußballer arbeitet er heute als Head of International Operations beim Fußballverein TSG Hoffenheim und ist Inhaber einer Sportagentur. Der Weg dahin war jedoch beschwerlich. Mamodaly beschreibt ihn selbst als „vier Jahre des Scheiterns“. Nachdem sein Vertrag bei Dynamo Dresden nicht mehr verlängert worden war und er trotz herausragender Leistungen von keinem Verein übernommen wurde, stand der damals 21-Jährige vor einer der schwierigsten Entscheidungen seines Lebens: Soll er den Profisport aufgeben oder weiterkämpfen? Tony entschied sich für letzteres und erhielt nach zahllosen Rückschlägen ein Vollstipendium für eine US-amerikanische Universität, wo er studieren und Fußball spielen konnte. „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg“, sagt der heute 31-Jährige. Mit der Zeit habe er gelernt, dass Scheitern und Erfolg keine Gegenteile sind, Scheitern sei vielmehr Teil des Erfolgs. Es ist die beste Gelegenheit herauszufinden, wie sehr man ein Ziel wirklich erreichen möchte. Sein Erfolgsrezept daher: keine Angst haben und einfach loslegen.

Hein Wagner – Wie ein Perspektivwechsel ein Leben verändern kann

Hein Wagner stellte eine weitere Dimension von Veränderung vor. Als Extremsportler, der unter anderem an einem Ironman teilnahm und einen Marathon in der Arktis lief, hat er keine Angst vor dem Scheitern, auch wenn er allen Grund dazu hätte. Das besondere an Wagner: Er ist von Geburt an blind. In seinem Vortrag erinnerte er sich daran, wie er als Kind von der Seltenheit seiner Diagnose erfuhr. Nur eines von 80.000 Kindern würde mit der Netzhautstörung zur Welt kommen, die Wagner das Augenlicht nahm. Für ihn gab es zwei Möglichkeiten, mit der Diagnose umzugehen: entweder die Hoffnung zu verlieren oder sie als Chance zu sehen. Die Wahl fiel auf Letzteres. Der Wandel seiner Perspektive, seine Blindheit als Einzigartigkeit zu sehen, war es, der Wagner zu seinem heutigen Erfolg verhalf. Als blinder Abenteurer und Extremsportler inspiriert er heute Tausende mit seiner Geschichte und hilft ihnen, Hindernisse als Chancen zu sehen.