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WHU-Start-ups Teil der Google for Startups Growth Academy

Gründerinnen und Gründer von zwei Hautpflege-Start-ups mit WHU-Beteiligung nehmen an Förderprogramm von Google teil

Christina Reh, Sophie Sauter, und Simone Paschedag von baybies. Foto: Nell Killius/baybies

Die Förderprogramm Google for Startups Growth Academy möchte junge Gründerinnen und Gründer erfolgsversprechender Start-ups zusammenbringen und sie durch ein achtwöchiges Online-Programm beim Wachstum ihrer Unternehmen unterstützen. Für das Programm wurden acht Start-ups ausgewählt. Von den ausgewählten Start-ups, die alle von Frauen gegründet beziehungsweise mitbegründet wurden, haben zwei eine enge Verbindung zur WHU – Otto Beisheim School of Management: Formel Skin und baybies. Beide Unternehmen haben es sich zum Ziel gesetzt, Hautgesundheit zu fördern und das Leben von Menschen mit geschädigter Haut deutlich zu verbessern.

Das Programm der Google Startups Growth Academy vermittelt nicht nur theoretisches Wissen, sondern ermutigt die Teilnehmenden dieses Wissen direkt auf realistische Situationen anzuwenden. Dabei sollen die Teilnehmenden sich Situationen aus ihrem Geschäftsalltag (wie beispielsweise Kundenbindungsquoten) aussuchen und einen konkreten Plan entwerfen. Die Google for Startups Growth Academy bot den Start-ups dabei einen vertraulichen und vertrauenswürdigen Rahmen, sodass die Programmteilnehmenden das Gelernte direkt in der Praxis ihrer eigenen Start-ups anwenden konnten. Da Dr. Sarah Bechstein zuvor keine eigenen Erfahrungen in der Wirtschaftswelt sammeln konnte, war diese Erfahrung für sie besonders wertvoll.

Dr. Bechstein litt selbst während ihrer Jugend unter Akne und weiß daher aus eigener Erfahrung nur zu gut, wie wichtig die Gesundheit der eigenen Haut ist. Während ihrer medizinischen Ausbildung kehrten zu ihrem Leidwesen ihre Hautprobleme unerwartet zurück. Erst durch eine regelmäßige Beratung, gelang es ihr, die geeignete Formel zur Bekämpfung ihrer Hautprobleme zu finden. Heute bringt sie ihr dermatologisches Fachwissen und ihre eigenen Erfahrungen in ihr Start-up Formel Skin ein, das sie gemeinsam mit Florian Semel und Anton Kononov, Bachelor- und Masterabsolvent der WHU, führt. Seit 2019 arbeiten die drei daran, ihren Kunden eine ebenso persönliche Betreuung zu bieten, wie Dr. Bechstein sie damals selbst von ihrer Hautberatung erhalten hat.

Durch die Coronapandemie in den letzten Jahren, wurde die Telemedizin zu einem wichtigen Standbein der Gesundheitsversorgung. Nachdem die Telemedizin im Jahr 2019 gesetzlich verabschiedet wurde, entdeckten die drei angehenden Gründerinnen und Gründer eine Marktlücke und eine Möglichkeit Menschen zu erreichen, die sonst vielleicht nicht die Möglichkeit hätten, sich mit ihren Hautproblemen an Spezialisten zu wenden. Um die in dieser Branche üblichen langen Wartezeiten bei der Behandlung zu vermeiden, schicken die Kunden von Formel Skin selbst aufgenommene Fotos ihrer Haut an das Start-up und werden daraufhin von Fachärzten beraten, die auf Hautkrankheiten wie Akne oder Rosazea spezialisiert sind. Die Behandlung wird auf den Kunden individuell zugeschnitten und kann immer wieder angepasst werden, wenn sich die Hautbedürfnisse im Laufe der Behandlung verändern.

Anton Kononov, Dr. Sarah Bechstein und Florian Semler von Formel Skin. Foto: Formel Skin.

Dr. Bechstein ist nicht die einzige Start-up-Gründerin, die aus der eigenen Erfahrung mit Hautproblemen ihr Unternehmen gründete: Auch Sophie Sauter litt unter ihrer empfindlichen Haut. Auf der Suche nach der geeigneten Hautpflege in Kosmetikgeschäften und Apotheken, fiel ihr auf, wie schwer es war, ein Produkt zu finden, das frei von möglicherweise schädlichen Zusatzstoffen war. Daraufhin begann sie, nach Produkten zu suchen, die speziell für Kleinkinder entwickelt wurden, in der Hoffnung, auf diese Weise schadstofffreie Hautprodukte zu finden. Zum Glück wurde Sauter nicht fündig: Aus ihrer Frustration entstand ihre Geschäftsidee. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Simone Paschedag und Christina Reh, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Lehrstuhl für Digitales Marketing an der WHU, entwickelte Sauter baybies, ein Hautpflegeunternehmen, das sich auf natürliche, vegane und umweltfreundliche Hautpflegeprodukte spezialisiert hat, die alle Natrue-zertifiziert sind.

Die Gründerinnen planen, ihr Sortiment, das derzeit Lotionen und Öle für Schwangere, Säuglinge und Menschen mit empfindlicher Haut umfasst, in Zukunft auf andere Hautpflege-Produkte auszuweiten. Die Unternehmerinnen möchten dabei eine breite Palette von Kundenbedürfnissen und unterschiedlichen Hauttypen berücksichtigen. Laut Reh sind diese Produkte nicht nur für die klassische Kernfamilie gedacht: "Es gibt nicht mehr nur Mama und Papa. Familien sind vielfältig. Unsere Produkte sind nicht nur für die traditionelle Familie gedacht. Und wir möchten ins Gedächtnis rufen, dass vermeintliche 'Frauenthemen' nicht nur Frauen betreffen - sie gehen uns alle an."

Dank ihrer Intuition und ihres guten Gespürs für die Bedürfnisse des Marktes haben die Gründerinnen und Gründer dieser Start-ups schon früh Erfolg gehabt. Vielleicht ist es doch kein Fluch, empfindliche Haut zu haben.

Weitere Informationen zur Google for Startups Growth Academy finden Sie hier.