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Wie sollten sich Unternehmen in unruhigen Zeiten verhalten?

Opinio, der WHU Debattierclub, diskutierte über die angemessene Reaktion von Unternehmen auf den Krieg in der Ukraine

Wie sollten sich Unternehmen in politisch unruhigen Zeiten verhalten?

Die ganze Welt ist von den Folgen des russischen Einmarsches in die Ukraine Ende Februar in Aufruhr versetzt worden. Der Schaden, der bereits in wenigen Wochen angerichtet worden ist, ist beträchtlich und wirkt sich schon jetzt nachhaltig negativ auf viele Branchen aus – unter ihnen auch etliche, die immer noch unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie leiden. Fachleute aus der ganzen Welt und aus allen Bereichen werden nun mit einem erdrückenden Gefühl der Unsicherheit und vielen Fragen zurückgelassen: Wie sollen sie reagieren? Was können sie tun? Opinio, der studentische Debattierclub der WHU - Otto Beisheim School of Management, hat sich in die Debatte eingeschaltet und den Mitgliedern der WHU-Gemeinschaft die Möglichkeit gegeben, ihre Sorgen zu äußern und Ideen zu entwickeln, wie Unternehmen in solch turbulenten Zeiten reagieren sollten.

Am 9. März beleuchtete eine fünfzehnköpfige Gruppe aus WHU-Studierenden und -Alumni bei einem Zoom-Meeting das Thema aus allen Blickwinkeln. Der Fokus der Debatte lag auf der Frage: Wie sollten Unternehmen auf Konflikte wie derzeit in der Ukraine reagieren? Die Teilnehmer sprachen sich geschlossen dafür aus, dass Unternehmen in solchen Situationen offen Stellung beziehen sollten. Einige Teilnehmer plädierten dafür, dass Unternehmen konsequent und einheitlich auf jede große Krise dieser Art reagieren sollten und sich nicht nur die Rosinen herauspicken sollten. Die Teilnehmer machten auch sehr deutlich, dass Unternehmen bei jeder Solidaritätsbekundung daran denken sollten, Verallgemeinerungen zu vermeiden, um das russische Volk nicht mit dem Kreml in einen Topf zu werfen. Vielmehr sollte jede Botschaft die Ukraine in den Mittelpunkt stellen.

Die Teilnehmer gaben auch zu beachten, dass auch bei Unterstützungsbekundungen Vorsicht geboten sei, und die Unternehmen immer den schmalen Grat zwischen Unterstützung und Instrumentalisierung im Blick behalten sollten. Ein Student wies darauf hin, dass die Gefahr bestehe, dass Unternehmen den Krieg in der Ukraine - vielleicht unbeabsichtigt - für ihren eigenen Vorteil missbrauchen könnten. Andere Teilnehmer meinten, sie würden sich dafür einsetzen, dass die russische Zivilbevölkerung durch ihr Handeln nicht zu Schaden komme, und sich mehr auf die Unterstützung ukrainischer Unternehmen konzentrieren. Es wurde auch angemerkt, dass dies in der Praxis sehr schwierig sein könne und dass Leid nicht immer unvermeidbar sei.

Am Ende der Sitzung hatten die Teilnehmer viele Erkenntnisse gewonnen, konnten aber erwartungsgemäß nicht alle Fragen vollständig beantworten. Die Gruppe diskutierte vor allem darüber, wie die Ukraine unterstützt werden kann. Der Vorsitzende von Opinio, Seyedebrahim Safavi (MSc 2023), stellte fest, dass "Momente wie diese als Weckruf für Unternehmen auf der ganzen Welt dienen sollten: Bleibt euren Werten treu und bezieht Stellung."

Opinio bietet regelmäßig Veranstaltungen an, die allen Mitgliedern der WHU-Gemeinschaft offenstehen und in denen sie sich aktiv an den Diskussionen beteiligen können. Ziel von Opinio ist es, einen Dialog zu eröffnen und einen Raum zu geben, in dem Bedenken geäußert werden können, ohne den Druck zu verspüren, irgendwelche Lösungen finden zu müssen. Informationen zur nächsten offenen Opinio-Diskussion können Sie hier finden.