Das Start-up Jokr erhält zusätzliche 200 Millionen Euro Kapital
Ein weiteres Start-up, welches von einem Absolventen der WHU – Otto Beisheim School of Management mitgegründet wurde, hat es geschafft: Der Quick-Commerce-Dienst Jokr ist in den Rang eines Einhorns (engl.: Unicorn) aufgestiegen. Das Geschäftsmodell des Unternehmens besteht darin, dass es innerhalb von 15 Minuten jede per App aufgegebene Lebensmittelbestellung frei Haus und ohne Mindestbestellwert liefert. Dass Jokr damit nicht allein ist und im Lebensmittelgeschäft gerade eine revolutionäre Entwicklung stattfindet, zeigen die Beispiele von Gorillas und Flink. Die beiden deutschen Lieferdienste mit demselben Geschäftsmodell hatten zuvor bereits eine Marktbewertung von mehr als einer Milliarde US-Dollar und damit den Status eines Einhorns erlangt. Anders als sie konzentriert sich Jokr zunächst auf aufstrebende Märkte wie Mexiko und Peru statt auf Europa.
In der jüngsten Finanzierungsrunde hat die Venture Capital Firma G Squared zusammen mit Altinvestoren weitere 200 Millionen US-Dollar in Jokr investiert. Gegründet wurde das Start-up unter anderem von Ralf Wenzel, der bereits Foodpanda gegründet hatte und zuletzt als Managing Partner für SoftBank arbeitete, und Benjamin Bauer (MSc 2012), Alumnus der WHU. Jokr ist damit das sechste Einhorn in diesem Jahr und das 15. insgesamt, welches von Alumni der WHU gegründet oder mitgegründet wurde.
Dass das unternehmerische Ökosystem der WHU und das Master-in-Entrepreneurship-Programm für zahlreiche Start-up-Gründer einen hervorragenden Nährboden bildet, zeigen auch Analysen des Venture-Capital-Unternehmens Antler. Deren „Unicorn Founder Roadmap“ kommt zu dem Ergebnis, dass die beiden führenden deutschen Hochschulen in Sachen Gründungen, die WHU – Otto Beisheim School of Management und die Technische Universität München (TUM), alleine mehr als ein Viertel aller Einhorn-Gründer in der DACH-Region in den vergangenen 20 Jahren hervorgebracht haben. An der WHU kommen im Durchschnitt auf 1.000 Alumni 1,4 Einhorn-Gründer – eine eindrucksvolle Zahl. Berechnungen der TUM untermauern dies und zeigen im „Benchmarking der Entrepreneurship Performance deutscher Hochschulen“ außerdem: Die WHU bringt relativ zur Zahl ihrer Studierenden die meisten Start-ups in Deutschland hervor. In absoluten Zahlen liegt sie bei deutlich weniger Studierenden gegenüber der TUM oder der Ludwig-Maximilians Universität München (LMU) immer noch auf Rang 3 aller Hochschulen.
Quellen der Datenerhebung:
Die „unicorn founder roadmap“ von Antler (basierend auf LinkedIn-Erhebungen): https://www.antler.co/blog/how-to-build-a-unicorn-in-the-dach-region
Das „Benchmarking der Entrepreneurship Performance deutscher Hochschulen“ der TUM: https://www.entrepreneurshipranking.com/
Wie wird ein WHU Einhorn definiert?
Das WHU Entrepreneurship Center definiert eine Firma als WHU Einhorn, wenn
- das Unternehmen vor oder während eines vollständigen Exits laut öffentlichen oder privaten Datenbanken mindestens einmal eine Marktbewertung von einer Milliarde US-Dollar oder mehr erreicht hat und
- wenigstens eine:r der Gründer:innen eine Zugehörigkeit zur WHU aufweist (bspw. durch die Einschreibung oder den Abschluss eines Programms der Hochschule).