Alumna Sayalee Shende über die nie zu unterschätzende Kraft des Netzwerks
Mit einem Finanzhintergrund und dem Wunsch nach einem Karrierewechsel begann Sayalee 2017 das WHU Full-Time MBA-Programm. Bis zu ihrem 20. Lebensjahr lebte sie in Mumbai und schloss dort ihr Bachelor-Studium in BWL ab. „Ich habe im Finanzwesen gearbeitet und mich zu dieser Zeit auch nirgendwo anders gesehen. Aber wie lukrativ auch immer diese Karriere schien, ich war überzeugt davon, dass dies nicht das war, was ich eigentlich wollte.“ Mittlerweile arbeitet Sayalee als Produktmanagerin bei dem deutschen Start-up Metalshub. Sie ist außerdem Mentorin für die WHU MBA Future Leaders Fundraising Challenge, ein einwöchiges Leadership-Event. Wir sprechen mit Sayalee, um mehr über ihr MBA-Studium zu erfahren und wie das Netzwerk sie auf ihrem Karriereweg unterstützt hat.
Ort und Karriere verändern
Sayalee arbeitete im Finanzwesen und Risiko-Management und fühlte sich in der Branche eingeengt. Auf der Suche nach neuen Erfahrungen hat sie es mit einem Berufswechsel und einem kurzen Abstecher an der US-Börse versucht. „Ich dachte, es würde eine interessante Geschichte, ohne jegliche Erfahrung aufs Börsenparkett zu gehen. Und ja, es war in der Tat wie in ‚The Wolf of Wall Street‘. Aber als Einwanderer schienen mir die USA nicht der richtige Platz zu sein. Und obwohl mein Bruder seit 15 Jahren dort lebt, sah ich in Europa mehr Potenzial, insbesondere in Deutschland."
„Es schien mir der richtige Schachzug, einen MBA zu machen, um meine Fähigkeiten stärker zu diversifizieren und neue Branchen zu erkunden. Ich habe mich schon immer für Deutschland interessiert, auch weil ich in jüngeren Jahren bereits damit begonnen hatte, die deutsche Sprache zu lernen. Und auch aus finanziellen Aspekten machte es Sinn. Die deutsche Wirtschaft ist stark und in Deutschland gibt es mehr Jobmöglichkeiten. Bezüglich der Wahl einer Hochschule für meinen MBA war die WHU eine klare Entscheidung. Ein Vorteil ist der WHU Campus in Düsseldorf und auch das internationale Netzwerk. Aber auch die Tatsache, dass das MBA-Team so aufmerksam und freundlich war.“
Netzwerk und Unternehmertum im MBA Programm
„Wenn man in Indien studiert, ist man sehr isoliert, man interagiert recht wenig mit anderen Menschen. Ich wollte mit vielen verschiedenen Leuten zusammenarbeiten und ein neues Umfeld in Europa kennenlernen. Die WHU bot sich dazu an. Durch den MBA bin ich heutzutage weitaus erfahrener, Konflikte zu lösen. Ich verhandle besser und bin flexibler mit meinen Erwartungen an andere. Ich kann mich besser anpassen und auf andere einstellen – ich verstehe nun, dass einige Menschen anders ticken und anders arbeiten.“
Während des MBA Studiums an der WHU haben Studierende die Möglichkeit, sich in verschiedenen studentischen Initiativen zu engagieren, um ihr Netzwerk zu erweitern und sich mit wirtschaftsrelevanten Themen auseinanderzusetzen. Der Entrepreneurship Roundtable ist einer dieser Initiativen. Er bietet Studierenden eine Plattform, über Ideen zu diskutieren, den Kontakt zu Start-ups und ihren Gründern herzustellen und einen Expertenrat zu bekommen. Sayalee hat zunächst das Social Media für den Club übernommen und ist nun Vorstandsmitglied. „Ich habe mich wirklich in diese Initiative verliebt. Ich habe ein Netzwerk von Leuten kennengelernt, die sich für Start-ups begeistern, und nun kann ich mir nicht mehr vorstellen, selbst in einem Großunternehmen zu arbeiten.“
„Ich empfehle das WHU-Netzwerk, wann immer ich kann. Wann immer ich neue Studierende treffe sage ich ihnen, die Person neben einem nicht als Wettbewerber, sondern als potenziellen Partner zu sehen. Man weiß nie, welchen Weg diese Menschen gehen, oder wohin es einen selbst in zehn Jahren verschlägt. Selbst die Leute, die man am Campus auf dem Flur trifft, sei es jemand, der seine Abschlussarbeit schreibt oder ein Austauschstudent. Die Ausstrahlung der Menschen, die man während des MBA Studiums trifft, ist grenzenlos und man sollte diese auf jede erdenkliche Weise nutzen.
Das Start-up-Ökosystem der WHU
Nach der Graduierung fand Sayalee ihren ersten Job über den Entrepreneurship Roundtable als Produktmanagerin bei HOSPITAL.digital. „Zum ersten Mal habe ich wirklich das gefunden, was ich gerne mache. Ich habe keinen technischen Software Hintergrund, ich liebe lediglich das Schaffen digitaler Produkte, und hierbei haben sie mich unterstützt. Metalshub kannte ich schon als Studentin und interessierte mich bereits für das Unternehmen, aber aus irgendeinem Grund habe ich mich nie dort beworben. Nach einem Jahr bei HOSPITAL.digital ging meine Karriere nicht in die Richtung, die ich mir erhofft hatte. Ich habe mich nach neuen Jobs umgesehen und bin wieder auf Metalshub gestoßen. Ich habe mich an den Entrepreneuership Roundtable gewandt um zu sehen, ob irgendjemand Metalshub kennt und im April 2020 habe ich dort angefangen. Jetzt leite ich die Produktentwicklung und arbeite eng mit dem Führungsteam zusammen, das eine große Leidenschaft zeigt. Ich fühle mich so, als hätte ich den richtigen Weg für meine Karriere gefunden.“