WHU
16.06.2020

Digitaler Disruptor in der biopharmazeutischen Arena

Stefan Kistler über seine neue Karriere nach dem Kellogg-WHU Executive MBA.

Was könnte eine Karriere beim TÜV NORD mit einer Tätigkeit in der Biopharmazie gemeinsam haben? Mit Stefan Kistler, Alumnus des Kellogg-WHU Executive MBA, sprechen wir darüber, wie die Digitalisierung seine tägliche Arbeit antreibt und was ihn zum Branchenwechsel motiviert hat.

„Durch die Digitalisierung ändert sich die Art und Weise, wie wir arbeiten und unternehmerisch tätig sind, ganz entscheidend“, so Stefan. „In meiner aktuellen Tätigkeit als Global Head of Digitalization Biopharma gibt es jeden Tag etwas Neues, und ich bin mir sicher, dass in Sachen Digitalisierung in drei Jahren ganz andere Themen von Bedeutung sein werden als jetzt. Die Digitalisierung selbst löst viele aktuelle Probleme, sei es Umweltverschmutzung, Mobilisierung oder Kommunikation. Es geht einfach darum, wie wir diese Veränderungen zur Wertschöpfung nutzen und in eine positive Richtung lenken.

Stefan, der einen Master in Wirtschaftsinformatik hat, gründete bereits zwei Unternehmen (eines vor seinem Studium, das andere währenddessen). Mit dem einen verhalf er bereits bestehenden Unternehmen zu einem Internetauftritt - in einer Zeit, als „sie nicht einmal wussten, was eine Domain war oder wieso man die Endung .de oder .com brauchte.“ Allerdings war es Stefan immer wichtig, sich nicht nur auf Deutschland zu beschränken, sondern auch internationale Erfahrungen zu sammeln. Sein erster Job bei der Deutschen Telekom gab ihm die Möglichkeit, zwei Jahre lang um die Welt zu fliegen und an globalen Projekten zu arbeiten. Nachdem er andere Aufgaben ausprobiert hatte, entschied er sich schließlich für eine Karriere beim TÜV NORD; dort konnte er sein Interesse für die Digitalisierung durch den Aufbau der Digital Academy, einem internen digitalen Befähigungsprogramm des Unternehmens, weiterentwickeln. Während seiner Zeit beim TÜV entschloss er sich auch, endlich einen Executive MBA zu absolvieren.

Neue Beziehungen, neue Perspektiven

„Ich hatte damals das Bedürfnis nach neuen Erkenntnissen, wollte mich als Führungspersönlichkeit weiterentwickeln und andere in ähnlichen Positionen kennenlernen, die mehr Verantwortung in einem Unternehmen übernahmen. Darüber hinaus wollte ich internationale Märkte erkunden und erfahren, inwiefern sie sich unterscheiden und wie sie funktionieren. Dieses Wissen habe ich während des Executive MBA erworben, und davon profitiere ich jetzt, da ich für weltweite Märkte verantwortlich bin.“

Während des Executive MBA kam Stefan in Kontakt mit Gleichgesinnten aus anderen Branchen, auch aus der Biopharmazie. „Meine berufliche Neuorientierung war eine natürliche Entwicklung. Ich war schon eine ganze Weile beim TÜV NORD und bereit für den nächsten Schritt. Das Programm gab mir eine positive Einstellung und das Selbstvertrauen, eine neue Rolle anzustreben, in die ich die neu gewonnene internationale Sichtweise einbringen konnte. Nach einem Gespräch mit einem Kommilitonen stellte ich fest, dass sich die Branchen gar nicht so sehr unterschieden. Mein beim TÜV erworbenes Wissen konnte ich auch in der Welt der Biopharmazie einsetzen. Bei meinem ersten Vorstellungsgespräch war das ein ungeheurer Vorteil, da ich die Ähnlichkeiten zwischen den Branchen, über die wir sprachen, darlegte und erläuterte, wie eine Wertschöpfung möglich wäre.“

Die Macht des Netzwerks

Neben Branchenkenntnissen erwähnt Stefan das globale Netzwerk, das er während des Programms erlebte und das entscheidend zur Erweiterung seiner beruflichen Perspektive beitrug. „Dies ist einer der Aspekte, die die Kellogg-WHU so einzigartig machen. Man kann Kontakt zu Fachleuten knüpfen und von führenden Lehrkräften aus aller Welt lernen.“ Wie viele Alumni stellte auch Stefan fest, dass das Kellogg-WHU-Netzwerk selbst nach dem Abschluss noch maßgeblichen Anteil an seinem Alltag hatte. „Ehrlich gesagt hatte ich das nur für PR gehalten“, lacht er. „In Wahrheit ist das Netzwerk jedoch stärker, als man sich vorstellen kann. Wir sind in ständigem Austausch, sei es über Jobs, alltägliche Belange oder interessante technische Themen. Wenn ich eine Frage an das Netzwerk richte, bekomme ich fast sofort eine Antwort. Ich habe Leute aus dem Netzwerk in anderen Ländern getroffen. Das gilt auch für mein eigenes Unternehmen – wenn jemand feststellt, dass ich zum Kellogg-WHU-Netzwerk gehöre, wird Kontakt aufgenommen und man geht zusammen einen Kaffee trinken. Der Zusammenhalt wird so wirklich gefördert.“

Für Führungskräfte, die über den nächsten Karriereschritt nachdenken und einen EMBA in Betracht ziehen, hat Stefan einen Ratschlag. „Wichtig ist, dass man die eigene Motivation richtig versteht. Sie sollten sich fragen, wie Sie sich als Führungspersönlichkeit weiterentwickeln wollen, und nicht nur an die unmittelbaren Vorteile denken. Mit dem richtigen Schwerpunkt und der richtigen Einstellung setzt eine natürliche Weiterentwicklung ein, und dann ergeben sich von selbst Stellenangebote. Das Executive MBA Studium bei Kellogg-WHU wird Ihr Leben verändern – genießen Sie es.“

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