Gleich zwei Studien von WHU-Professorinnen wurden lobend erwähnt.
Jedes Jahr zeichnet das Family Firm Institute (FFI) exzellente Forschung im Bereich der Familienunternehmen aus. In diesem Jahr wurden mit Prof. Dr. Christina Günther, Inhaberin des IHK-Lehrstuhls für kleine und mittlere Unternehmen an der WHU – Otto Beisheim School of Management, und Prof. Dr. Nadine Kammerlander, Lehrstuhlinhaberin für Familienunternehmen, gleich zwei WHU-Professorinnen in der Kategorie „Best Family Business Review Article Honorable Mention“ geehrt.
Prof. Günthers Studie „Family Firm Values Explaining Family Firm Heterogeneity“, welche in Zusammenarbeit mit der ehemaligen WHU-Doktorandin Viktoria Schneider-Siebke und Sabine Rau von der University of Ottawa entstanden ist, untersucht, inwieweit Familienunternehmen heterogene Werteprofile aufweisen, die sie zum einen untereinander und zum anderen auch von nicht-familiengeführten Unternehmen unterscheiden. „Familienunternehmen wird oft nachgesagt, dass sie konservativ und vor allem am langfristigen Fortbestand der Familientradition und dem erarbeiteten Wohlstand über mehrere Generationen hinweg interessiert sind“, erklärt Günther. „Wir haben herausgefunden, dass es neben diesen stereotypen traditionellen Familienunternehmen, auch innovationsgetriebene, hochgradig professionalisierte Familienunternehmen gibt, die Familienbelange kategorisch aus dem Geschäftsalltag heraushalten.“ Insgesamt lassen sich laut Studie fünf unterschiedliche Unternehmenstypen bei Familienunternehmen klassifizieren. Zugleich wird aufgezeigt, dass nicht-familiengeführte Unternehmen sehr viel homogenere Werteprofile aufzeigen als Familienunternehmen, folglich weniger „Charakter“ entwickeln.
Gemeinsam mit Melanie Richards von der University of Bath und Thomas Zellweger von der Universität St. Gallen beschäftigt Prof. Kammerlander sich in ihrer Studie „Listening to the Heart or the Head? Exploring the ‚Willingness Versus Ability‘ Succession Dilemma“ mit der Wahl der Nachfolgerin oder des Nachfolgers in Familienunternehmen. Aufbauend auf mehr als 2000 Antworten von befragten Unternehmern und Unternehmerinnen, stellen die Autoren fest, dass Ausbildung, Erfahrung und andere Familienmitglieder im Management die Präferenz für entweder sehr engagierte oder sehr kompetente Übernehmende beeinflussen. Auch die Landeskultur sowie die finanzielle Situation des Unternehmens spielen eine Rolle bei der Frage wer der präferierte Nachfolger oder die präferierte Nachfolgerin ist.
Als weltweit führende Vereinigung von Fachleuten für familiengeführte Organisationen erachtet das Family Firm Institute Familienunternehmen als grundlegende Triebkraft für globales Wirtschaftswachstum, Wohlstand und Stabilität. Es stützt sich auf ein globales Netzwerk von Fachleuten, Pädagogen, Forschern und Mitgliedern von Familienunternehmen und bietet eine Plattform für den Austausch von Ideen, Fachwissen und Perspektiven. Seit 30 Jahren verleiht FFI die Family Business Review Awards, um die Forschung im Bereich der Familienunternehmen voranzutreiben.