WHU-Start-up bietet hochmoderne IT-Lösungen aus einer Hand
Ob bei der Transportlogistik, Online-Händlern, der Modebranche oder Personalabteilungen – die digitale Revolution macht vor keiner Branche halt. Praktisch ist es dabei, wenn alle verfügbaren Lösungen aus einer Hand kommen, um Informationsverluste und zeitraubende Abstimmungsprozesse zu vermeiden. Diese Lösungen zur digitalen Unternehmenstransformation bietet das Start-up Elezzar von WHU-Gründer Sergej Kemmer (MSc 2023) und seinem hochspezialisierten Team. Im Interview erklärt er, wie das funktioniert und wie man Studium und Unternehmensgründung erfolgreich parallel meistern kann.
1. Mit deinem Start-up Elezzar möchtest du deinen Kunden durchgängige IT-Lösungen aus einer Hand bieten, um deren Unternehmenstransformation voranzutreiben. Wie unterscheidet sich das Geschäftsmodell dabei von dem anderer Firmen?
Mein Team und ich kombinieren die IT-Beratung mit klassischem IT-Outsourcing. Das bedeutet, wir beraten Kunden gemäß ihrer Bedürfnisse und sind gleichzeitig dazu in der Lage, die passende IT-Lösung in unserem Unternehmen zu entwickeln. Firmen aller Größenordnungen kommen mittlerweile zu uns – vom Gründenden über klassische Mittelständler bis hin zu Konzernen – welche die Softwareentwicklung auslagern wollen, weil sie diese aus verschiedenen Gründen nicht umsetzen können. Fehlendes Personal ist einer davon. Der Vorteil, sowohl die Beratung als auch das Outsourcing von Kapazitäten anzubieten, liegt auf der Hand. Denn wenn zu viele Parteien am Prozess beteiligt werden, können beim ständigen Austausch Informationen verloren gehen, die dann nicht mehr allen beteiligten Akteuren zur Verfügung stehen. Dies macht die Abläufe langsamer und komplizierter. Mit unserem Ansatz umgehen wir diese Risiken. Weil wir in der Regel der einzige Ansprechpartner sind, gibt es keine Informationsverluste, was unseren Kunden zugutekommt. Weitere Vorteile für unsere Kunden sind, dass diese sich parallel auf ihr Kerngeschäft fokussieren, Kosten einsparen und sich sicher sein können, dass ihr Projekt in guten Händen ist.
2. Das Portfolio von Elezzar liest sich wirklich beeindruckend: Du und dein Team bietet eigene Software-Lösungen mithilfe von Künstlicher Intelligenz, Big Data, Automatisierungssoftware und Blockchains, um nur einige zu nennen, an – und das beinahe für jede Branche. Wie schafft ihr es, eine solche Bandbreite abzudecken?
Die digitale Transformation ist gerade in aller Munde. Sehr viele Unternehmen aus verschiedenen Branchen versuchen sie aktuell voranzutreiben, um Prozesse effizienter zu gestalten. Künstliche Intelligenz, Blockchain und Virtual Reality/Augmented Reality sind nur einige der heiß diskutierten Themen und die Nachfrage nach solchen IT-Lösungen wird in Zukunft weiter stark steigen. Dieser Nachfrage haben wir uns angepasst und dank unseres starken Netzwerks können wir viele dieser Bereiche heute schon abdecken. Ich war recht erfolgreich dabei, erfahrene und talentierte Software-Entwickler und Projekt-Manager mit unterschiedlicher Expertise für mich zu gewinnen, da ich bei Elezzar flexible Arbeitszeitmodelle und die Arbeit an sehr interessante Projekten biete. Bei der Personalauswahl bin ich sehr strategisch vorgegangen. Ich habe nicht nur auf die nötigen Entwickler gesetzt, sondern insbesondere auch auf Projektmanager mit großem wirtschaftlichen und technischen Verständnis. Neben dem Kernteam greife ich bei speziellen Projekte aber auch immer wieder gerne auf mein Netzwerk und dessen Expertise zurück. Das ermöglicht es mir eine derart große Brandbreite abzudecken.
3. Biometrische Zugangskontrollen, Ferninspektionen nach Unfällen oder mobile Online-Spiele. Diese Angebote erfordern hochmoderne Lösungen und Expertise. Wann wollt ihr damit die Marktreife erlangen und wo genau liegen die Anwendungsgebiete?
Diese Technologien können wir heute bereits erfolgreich bei unseren Kunden einsetzen. Derzeit wird geprüft, ob wir eine dieser IT-Lösungen auch als Lizenz vertreiben können. Die biometrische Gesichtserkennung zum Beispiel kann sehr vielfältig eingesetzt werden. Um ein möglichst breites Anwendungsgebiet erschließen zu können, haben wir einen eigenen Algorithmus entwickelt. Dieser kann nicht nur mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Personen zutreffend identifizieren, sondern kann auch zur Altersverifizierung bei Zugangskontrollen genutzt werden. Einer unserer Kunden nutzt die biometrische Gesichtserkennung beispielsweise für einen schnelleren Zugang zu dessen Lagern. Bei einem anderen Kunden wird die Gesichtserkennungs-Software eingesetzt, um den Müdigkeitszustand von Fahrern zu überprüfen und so Unfälle zu vermeiden. Die Anwendungsgebiete sind also vielfältig.
Das Kernteam von Elezzar deckt alle relevanten Kompetenzen ab. Ich möchte die Kunden zufriedenzustellen und durchgängig sehr hohe Qualität bieten.
4. Derzeit studierst du noch an der WHU – Otto Beisheim School of Management. Wie schaffst du es, neben dem Studium dein Geschäft aufzuziehen und wie hast du die Mitglieder deines Teams kennengelernt?
Beides parallel ist sicherlich nicht einfach. Das Studium an der WHU und natürlich auch das Unternehmen fordern mich tagtäglich sehr. Aber ich versuche, die Aufgaben zu verteilen. Eine große Hilfe ist dabei besonders mein Team bei Elezzar. Die Projekt-Manager und die Entwickler nehmen mir mit ihrer umfangreichen Erfahrung eine große Last von den Schultern, wofür ich ihnen sehr dankbar bin! Außerdem habe ich mich bereits vor Studienstart auf eine Gründung vorbereitet und einen Rahmen geschaffen, welcher es ermöglicht, dass der Geschäftsbetrieb auch unabhängig von meiner Person weiterlaufen kann.
5. Inwiefern hat dir dein Studium an der WHU dabei geholfen, dein eigenes Unternehmen zu gründen und welche Unterstützung hast du dabei erfahren?
Dazu muss ich sagen, dass ich bereits vor meinem Studium an der WHU verschiedene Projekte verfolgt habe. Ich habe schon früh den Entschluss gefasst, eine Firma zu gründen, die Umsetzung erfolgte aus verschiedenen Gründen aber erst später. An der WHU herrscht eine inspirierende Gründer-Mentalität, die sehr ansteckend ist und auch meinem eigenen Gründungsprozess Auftrieb verliehen hat. Das WHU-Netzwerk hat es mir beispielsweise ermöglicht, mich mit einer Gründerin zu vernetzen, die für spezielle Anwendungen nach einer KI-Lösung gesucht hat.