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WHU-Bachelor-Absolventin Susanne Kreimer
05.10.2022

Susanne Kreimer über Technologie im Gesundheitswesen

Wie die Bachelor-Absolventin den Wandel der Gesundheitsbranche unterstützt

Susanne Kreimer absolvierte 2010 ihren Bachelor in Internationaler BWL/Management an der WHU - Otto Beisheim School of Management. Im Gegensatz zu ihren Kommiliton:innen, die es in die Finanzbranche, die Unternehmensberatung oder die IT-Branche zog, folgte sie ihrem Kindheitstraum und studierte im Anschluss an ihr BWL-Studium Medizin. Heute ist sie nicht nur Ärztin, sondern auch Unternehmerin, Podcast-Moderatorin und Innovatorin. „Ich glaube, dass Unternehmertum durch Neugier angetrieben wird“, erklärt Susanne. „Schon als Kind saß ich nicht gerne still. Ich suche immer nach der nächsten Herausforderung und nach Möglichkeiten, meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln.“

Auf ihre Zeit an der WHU blickt sie gerne zurück. Sie erinnert sich an den engen Zusammenhalt unter den Studierenden und erzählt, dass sie zu vielen von ihnen immer noch Kontakt hat. „Eines der wichtigsten Dinge, die ich aus meiner Zeit an der WHU mitgenommen habe, ist der Wert eines Netzwerks und wie wichtig es ist, sich ein solches aufzubauen. Nicht nur, um es für die Karriere zu nutzen, sondern auch, um sich mit inspirierenden Menschen auszutauschen, die einem helfen, den eigenen Blickwinkel zu erweitern. Ich hatte das Glück, einen Studienplatz an der WHU zu bekommen, die sich nicht wie eine gewöhnliche Hochschule angefühlt hat, sondern anders und besonders. Das WHU-Studium war damals die perfekte Entscheidung für mich.“

Der Einsatz von Technologie für die Gesundheit.

Einige Jahre nach ihrem Bachelor-Abschluss hatte Susanne ihren Traum, Ärztin zu werden, verwirklicht. Zwei Jahre lang arbeitete sie in der Klinik für Urologie der Charité in Berlin. „In dieser Zeit habe ich tiefgehende und bedeutsame Freundschaften geschlossen. Mit den Patient:innen erlebt man ein Wechselbad der Gefühle. Gleichzeitig hatte ich immer noch dieses Business Mindset, also habe ich meine beiden Interessen miteinander kombiniert. So sind Hello Inside und Doktor.de entstanden.“

Hello Inside ist ein Self-Care-Unternehmen im praktischen Sinne: Es befähigt Menschen, mithilfe von Daten den eigenen Körper besser zu verstehen und die Kontrolle über ihre Gesundheit zu übernehmen. „Während des Studiums wiederholte mein Genetik-Professor immer wieder den Satz ,Die Gene laden die Waffe, der Lebensstil drückt den Abzug.´ Trotz unserer Gene haben wir die Möglichkeit, unseren Lebensstil zu verändern, um unsere Gesundheit zu verbessern. Unser Blutzuckerspiegel spiegelt alles wider, was wir tun: Von Sport über den Stress, dem wir ausgesetzt sind, bis hin zu dem, was wir essen; er zeigt uns sogar an, wenn wir krank werden. Ich bin überzeugt, dass sich das, was wir messen, verbessert, denn wir werden zur Verantwortung gezogen, wenn wir anhand von Daten die Auswirkungen dieser Geschehnisse auf unseren Körper sehen. Deshalb wollte ich die Technologie zur kontinuierlichen Blutzuckermessung nicht nur Diabetiker:innen, sondern auch allen anderen zugänglich zu machen, damit sie sehen können, wie unser Lebensstil unsere gesamte Gesundheit beeinflusst."

Die Digitalisierung der Patientenreise.

Susanne besitzt eine warme Persönlichkeit, einen offenen Geist und einen trockenen Sinn für Humor. Sie hat einen angeborenen Drang zu lernen und einen unerschütterlichen Glauben daran, dass man seiner Leidenschaft folgen sollte: „Ich wollte schon immer Ärztin werden, bereits als kleines Mädchen. Als ich im Teenager-Alter war, starben meine beiden Eltern an Krebs. Mir wurde klar, dass wir nur ein Leben haben, und wenn wir unsere Träume nicht verfolgen, bekommen wir vielleicht keine zweite Chance. Also beschloss ich nach dem WHU-Studium, meinen Traum zu verwirklichen und Medizin zu studieren.“

Susanne ist zudem Geschäftsführerin von Doktor.de, einem hybriden Gesundheitsunternehmen. Ziel von Doktor.de ist es, das Patientenerlebnis nicht nur zu digitalisieren, sondern auch zu verbessern und mit dem bestehenden analogen System zu vereinen. „Wir sind hier in Deutschland so altmodisch. Tausende von Patient:inn sitzen stundenlang im Wartezimmer und gehen nach Erhalt eines Rezepts wieder nach Hause. Niemand macht sich die wirklichen Kosten eines derartigen Prozesses klar. Das Gesundheitswesen ist eine der Branchen, die sich bei der Digitalisierung am langsamsten bewegen. Es gibt viel Misstrauen und einen Mangel an Akzeptanz. Wir müssen neue Wege der Gesundheitsversorgung finden, denn die Patient:innen werden immer mehr zu Verbraucher:innen. Während die Nachfrage steigt, bleibt das Angebot dahinter zurück; wir haben bereits jetzt eine Unterversorgung, insbesondere im hausärztlichen Bereich, in vielen Regionen Deutschlands. Wir bieten ein digitales Angebot als leicht zugängliche Anlaufstelle für Patient:innen aller Altersgruppen; sollte eine zusätzliche Betreuung erforderlich sein, kommen die Patient:innen in unsere Praxen oder Partnerpraxen. Letztlich müssen die digitalen Lösungen den Ärzt:innen genauso viel Nutzen bringen wie den Patient:innen, damit die Abneigung gegen solche Veränderungen überwunden werden kann.“

Susanne ist optimistisch, dass die Digitalisierung des Gesundheitswesens—wenn auch langsam—auf einem guten Weg ist. Der Ansporn, die Branche, die sie liebt, zu verändern, ist auch Teil dessen, was sie an der WHU gelernt hat: „Das BLW-Studium ist eine hervorragende Grundlage für alles, was man später im Leben macht. An der WHU erhält man fundiertes Wissen zu vielen verschiedenen Themen. Ich denke, es ist wichtig, dem nachzugehen, was man gerne macht und den Mut zu haben, es einfach zu tun, denn man kann im Leben wirklich alles erreichen, was man will. Selbst wenn man Betriebswirtschaft studiert und danach etwas ganz anderes macht, wie zum Beispiel eine künstlerische Karriere. Man muss mutig sein und sich trauen zu scheitern. Henry Ford hat einmal gesagt: ,Es gibt mehr Menschen, die Erfolg haben, als solche, die scheitern.´“

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