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Welche Folgen hat die Deglobalisierung von Lieferketten?
22.03.2023

Welche Folgen hat die Deglobalisierung von Lieferketten?

Branchenexperten diskutieren beim WHU – Campus for Supply Chain Management über Herausforderungen in volatilen Zeiten

Unter dem diesjährigen Motto „De-globalization of supply chains – how to act in times of a changing geopolitical world order“ (Deglobalisierung der Lieferketten – wie man in Zeiten einer sich verändernden geopolitischen Weltordnung handeln sollte) kamen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Branchenexperten und Studierende am Campus der WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar zusammen, um interessante Einblicke miteinander zu teilen. Bei spannenden Vorträgen konnten die Studierenden am 16. und 17. März 2023 beim WHU – Campus for Supply Chain Management erfahren, wie unterschiedliche Unternehmen mit dem zunehmend volatilen Weltgeschehen umgehen und persönliche Kontakte knüpfen.

Am ersten Veranstaltungstag gab nach der Willkommensrede von Arthur Körner, General Manager des WHU – Campus for Supply Chain Management, Prof. Dr. Kai Hoberg von der Kühne Logistics University exklusive Einblicke. Er widmete sich der Frage, welche Herausforderungen und Chancen sich ergeben, wenn Unternehmen zu regionalen Lieferketten zurückkehren. Während des anschließenden Innovation Pitch Battle und der Karrieremesse konnten die Studierenden eigene innovative Geschäftsmodelle präsentieren und sich über Zukunftsperspektiven unterhalten. Bevor es am Abend für die Teilnehmenden zum feierlichen Gala Dinner ging, bot Arnaud Blazy vom UNHCR weitere überraschende Einblicke: Das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen unterstützt flüchtende Menschen mit humanitären Hilfsgütern, die sich in zahlreichen, strategisch verteilten Lagern auf der ganzen Welt befinden. In seinem Vortrag ging Blazy darauf ein, wie man diese Lager auf globaler Ebene effizient managen kann.

Weitere interessante Herangehensweisen verschiedenster Logistikunternehmen stellten verschiedene Referenten am zweiten Veranstaltungstag vor: Jens Ritter, CEO Lufthansa Airlines, berichtete von den herben Rückschlägen, mit denen die Fluggesellschaft seit Beginn der Coronapandemie zu kämpfen hatte. Die Disruption der Lieferketten spiegele sich nicht nur in der um mehrere Jahre verzögerten Lieferung neuer Flugzeuge wider, so Ritter. Es fehle auch an Materialien zur Instandhaltung einiger Maschinen, wodurch diese am Boden bleiben müssten. Außerdem erklärte Ritter, wie sich geopolitische Konflikte auf die Gestaltung der Flugrouten auswirken und wieso dadurch zusätzliche Kosten entstehen. Auch die Vorträge von Tobias Jerschke, CEO Kühne + Nagel Deutschland, und Rebecca Koch, CPO Europe bei DB Schenker, boten viele neue Erkenntnisse zu den Themen Deglobalisierung und Neuausrichtung von Lieferketten.

Nach zwei erkenntnisreichen Tagen, die sich ganz den aktuellen Herausforderungen globaler Wertschöpfung gewidmet hatten, nahmen die Studierenden vor allem eine Erkenntnis mit nach Hause: Es sind in diesen volatilen Zeiten junge und ambitionierte Nachwuchskräfte gefragt, die sich den Problemen der heutigen Zeit stellen und die bereit sind, neue, innovative Lösungen für die wachsenden Lieferkettenprobleme zu finden.

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