WHU
Standing Ovations für Jürgen Weber
21.11.2023

WHU ehrt Jürgen Weber mit Hörsaalwidmung

In besonderer Weise hat sich Prof. em. Dr. Dr. h. c. Jürgen Weber um die WHU verdient gemacht. Ein Hörsaal wird nun seinen Namen tragen.

Seit 1986 lehrte Jürgen Weber an der WHU, forschte und publizierte unermüdlich, prägte das moderne Controlling-Verständnis in Deutschland maßgeblich mit und diente der WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar in verschiedensten Funktionen, nicht zuletzt als Rektor und Prorektor. Als er am 10.10.2019 seine letzte Vorlesung in „Kosten und Leistungsrechnung“ hielt, war allen Anwesenden im übervollen Hörsaal klar: Heute geht eine Ära an der WHU zu Ende.

Unter Federführung des Instituts für Management und Controlling (IMC) hat die private Wirtschaftshochschule anlässlich des 70. Geburtstags von Professor Weber für den 17. November 2023 eine besondere Ehrung für den Gründer und langjährigen Direktor des Instituts vorbereitet. Für den Geehrten selbst als Überraschungsfeier geplant, wurde der Hörsaal H-001 auf dem WHU-Campus in Vallendar feierlich in "Jürgen Weber Auditorium“ umbenannt. "Mit all dem, was Professor Weber für diese Hochschule und diese Gemeinschaft getan hat, wollen wir ihm mit dieser Hörsaalbenennung unsere aufrichtige Dankbarkeit und Hochachtung ausdrücken und ihn auch allen zukünftigen Mitgliedern der WHU-Gemeinschaft als großen Lehrer, Forscher und auch als moralische Instanz in Erinnerung halten", sagte Prof. Dr. Christian Andres, der Rektor der WHU in seiner Eröffnungsrede.

Jürgen Weber selbst zeigte sich überrascht und bewegt und freute sich insbesondere über die mehr als 170 oft hochrangigen Gäste und Weggefährten, die zu seinen Ehren nach Vallendar gekommen waren – unter ihnen der Vorstandsvorsitzende von Henkel, Carsten Knobel, E.ON-Finanzvorstand Marc Spieker, sowie der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Dr. h.c. Frank-Jürgen Weise. „Vieles in meiner Laufbahn war durch die Institution WHU mitbestimmt“, meinte Weber bescheiden. „Denn hier sind viele Dinge möglich, die an staatlichen Hochschulen oft nicht möglich sind.“ Neben Absolventen des ersten Jahrgangs der WHU waren auch zahlreiche seiner mehr als 160 ehemaligen Doktoranden und Habilitanden anwesend, um ihren Doktorvater zu ehren und mit ihm zu feiern.

In seinen 34 Jahren an der WHU gründete und leitete Jürgen Weber einige Zentren an der WHU sowie das Institut für Management und Controlling, das er gemeinsam mit Prof. Dr. Utz Schäffer und später auch mit Prof. Dr. Marko Reimer führte und dem er auch über seine Emeritierung hinaus eng verbunden blieb. Sein fachlicher Schwerpunkt lag in den Gebieten des Controllings und der Unternehmenssteuerung, daneben lange Jahre auch im Feld der Logistik. Nach dem Motto des berühmten Psychologen Kurt Lewin „Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie.“ versuchte Jürgen Weber in seiner Arbeit stets, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden. Auch deshalb nahm er bewusst unterschiedliche theoretische Perspektiven ein und griff auf unterschiedliche Forschungsmethoden zurück.

Als eines der produktivsten Fakultätsmitglieder der WHU hat Jürgen Weber an mehr als 1.300 Publikationen mitgewirkt und 150 Dissertationen sowie 11 Habilitationen betreut. Generationen von Betriebswirten und Studierenden ist er auch als Co-Autor des Lehr- und Arbeitsbuchs „Einführung in das Controlling“ bekannt, das mittlerweile in der 17. Auflage erschienen ist und vom Verband der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer für Betriebswirtschaft (VHB) 2021 mit dem Lehrbuchpreis ausgezeichnet wurde. Mit seinem Einsatz und seiner ungebrochenen wissenschaftlichen Neugier prägte Jürgen Weber nicht nur die WHU und ihren hervorragenden Ruf seit ihren frühen Jahren, sondern auch das allgemeine Verständnis von Controlling und Logistik im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus.

Seit seiner Emeritierung führt er seine fachlichen Aktivitäten reduziert fort und widmet sich zunehmend seinem Hobby, der Fotografie. „Wissenschaft und Fotografie haben viel mehr gemeinsam, als es auf den ersten Blick scheint“, erläuterte Weber. „Denn in beiden Disziplinen muss man den Dingen auf den Grund gehen.“

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