WHU
27.03.2024

WHU-MIT-Team gewinnt Tech-for-Sustainability-Preis von Siemens

Projekt soll Gewerbeimmobilien besseren Schutz vor Umweltgefahren bieten

Umweltgefahren bedrohen Gewerbe- und Industriegebäude – und durch den Klimawandel könnten Wirbelstürme, Erdbeben oder Überschwemmungen in Zukunft noch häufiger auftreten, mit gravierenderen Auswirkungen als bislang. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WHU – Otto Beisheim School of Management und des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben nun eine Möglichkeit entwickelt, standortspezifische Klimagefahren für Gewerbe- und Industriegebäude zu ermitteln, mögliche Anpassungsmaßnahmen aufzuzeigen und die Kosten des Nichthandelns gegenüber den Anpassungskosten zu quantifizieren. 

„Umweltgefahren verursachen schon jetzt Schäden in Milliardenhöhe, und angesichts des Klimawandels ist zu befürchten, dass künftig noch mehr und noch stärkere Umweltereignisse passieren werden“, sagt Prof. Dr. Stefan Spinler, Inhaber des Lehrstuhls für Logistikmanagement an der WHU. „Für Marktteilnehmer – gerade in der Immobilienbranche – ist es daher wichtig, sich zu wappnen. Dafür haben wir unser Konzept entwickelt“. Insgesamt fünf Monate arbeitete das Team an der Aufgabe. In der dreimonatigen Co-Creation-Phase wurde es zudem von Erika Gupta, Head of Sustainability for Siemens Financial Services Americas und Mary Claire Morris, Sustainable Finance Siemens Americas, unterstützt. Dadurch wurde eine hohe Praxistauglichkeit gewährleistet, so dass das Team namens CRISP-X auch über eine Schnittstelle zu bereits bei Siemens eingesetzten Bewertungsverfahren verfügt und eine kommerzielle Umsetzung möglich ist.

Die Kooperation zwischen der WHU und dem MIT gestaltete sich sehr erfolgreich, da sich die Expertisen perfekt ergänzten: Dr. Matthias Winkenbach (MIT), ehemaliger Doktorand am Lehrstuhl von Prof. Spinler, verfügt über umfangreiche Erfahrung bei der Modellierung von Lieferketten und deren Visualisierung, während Patience Saungweme (WHU), derzeit Doktorandin am Lehrstuhl, und Stefan Spinler ihre Kompetenz hinsichtlich Resilienz und Nachhaltigkeit einbrachten. 

Für ihr Projekt gewann das Forscherteam CRISP-X in der Kategorie „Driving Climate Resiliency“ bei der Tech-for-Sustainability-Kampagne 2024 von Siemens den ersten Preis. Der Ansatz von CRISP-X ermöglicht es Unternehmen, fundiertere und datenbasierte Entscheidungen bei der Standortwahl ihrer Produktionsstätten zu treffen, Finanzierungs- und Versicherungskosten zu minimieren und die Gebäude in nachhaltigem Design zu gestalten. 

Die Tech-for-Sustainability-Kampagne 2024 von Siemens

Die Tech-for-Sustainability-Kampagne ist eine globale Initiative für Studierende, Forschende, Start-ups und innovative Einzelpersonen, die mit technologischen Lösungen reale Nachhaltigkeitsprobleme angehen möchten. Ausgelobt wird die Initiative zur Gestaltung der Zukunft jährlich von Siemens. Dabei können Teams und Individuen im Vorfeld aus einer Reihe realer Probleme wählen, zu denen sie innovative Lösungsvorschläge entwickeln. Wird die Idee angenommen, kann sie beim Wettbewerb an mehreren Tagen mit der Unterstützung von Hackern aus der ganzen Welt umgesetzt werden. Schließlich werden die Ergebnisse bei einem Live-Pitch hochrangigen Siemens-Managern und einer Expertenjury vorgestellt, die über die jeweiligen Sieger in sechs Kategorien entscheiden. Das Konzept von CRISP-X überzeugte die Expertenjury mit seinem Konzept zur Förderung von Unternehmenswachstum und Nachhaltigkeit durch Klimaresilienz.   

WHU